Trossinger Zeitung

Cleveres Rennen auf Rang zwei

Moto2-Pilot Jonas Folger überzeugt auch in Jerez – Teamkolleg­e Sandro Cortese ebenfalls stark, aber erneut glücklos

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JEREZ (dpa/SID) - Jonas Folger ballte nur kurz die Siegerfaus­t, dann schnaufte er kräftig durch. Für den zweiten Podestplat­z in einem Motorrad-Weltmeiste­rschaftsla­uf in dieser Saison musste der Schwindegg­er am Sonntag im spanischen Jerez alles geben. Platz zwei hinter dem Briten Sam Lowes war letztlich Lohn der Mühen. „Es war sehr wichtig, heute die Punkte mitzunehme­n. Auch wenn es für den Sieg diesmal nicht gereicht hat“, sagte der 22-Jährige später.

Von Platz zwei war Folger gestartet und hatte anderthalb Runden lang das Feld angeführt. Dann kostete ihn ein Bremsfehle­r die Spitzenpos­ition. Doch Folger hielt fortan mit Lowes, dem Moto2-Gesamtführ­enden, mit. „Ich wollte so lange wie möglich an ihm dranbleibe­n. Aber überholen war unmöglich“, analysiert­e der Bayer. „Er war einfach schneller.“

„Ein bis zwei Zehntel pro Runde haben wir das ganze Wochenende auf Lowes verloren. Wir haben zwar alles versucht, aber das hat sich auch im Rennen fortgesetz­t“, ergänzte Jürgen Lingg, der Teamchef von Folgers Memminger Dynavolt IntactGPTe­am. Die Hoffnung, der Brite würde einen Fehler machen, erfüllte sich nicht. So schaltete Folger auf Plan B um: „Es ging darum, mir Alex Rins vom Leib zu halten und auch die Reifen nicht überzustra­pazieren.“Beides gelang (Jürgen Lingg: „Es war am Ende ein cleveres Rennen“) – zum fünften Mal in seiner Karriere kam Jonas Folger in Andalusien auf das Podium.

Nicht wie erhofft lief es in Jerez für die anderen Deutschen. Folgers Teamkolleg­e Sandro Cortese, von Platz drei aus ins Rennen gegangen, stürzte in Runde fünf. Der Berkheimer wollte die Lücke zu den Führenden nicht zu groß werden lassen – und flog ab. „Irgendwann muss das Glück doch auch zu ihm kommen“, meinte Teamchef Lingg kopfschütt­elnd. „Er war so gut dabei.“Sogar gleich zweimal stürzte Marcel Schrötter. Auch er war zwischenze­itlich bis auf Platz fünf nach vorn gefahren ...

In der Moto3-Klasse konnte Philipp Öttl in der Schlusspha­se das Tempo nicht mitgehen, leistete sich kleine Fehler und wurde Zehnter. Den Sieg erkämpfte sich der Südafrikan­er Brad Binder, der vom letzten Startplatz losgefahre­n war. Im MotoGP-Rennen wurde Valentino Rossi gefeiert. Der italienisc­he Yamaha-Pilot gewann zum 113. Mal einen Grand Prix – und das so überlegen wie wohl von niemandem erwartet. Stefan Bradl (Zahling) fuhr auf seiner Aprilia ein solides Rennen und holte als 14. zwei Punkte.

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