Trossinger Zeitung

Veranstalt­er sollen Kosten tragen

- Wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n könn

Zum Artikel „ Rechnungsh­of rüffelt grün- rote Haushaltsp­olitik“( 23.7.): Der Rechnungsh­of rät zurecht dazu, dass die Polizeiein­sätze den Ligaverein­en in Rechnung gestellt werden. Die Vereine verdienen nicht nur an den Zuschauern sowie auch an den Übertragun­gen und an vielem mehr. Wenn man für viele Millionen Euro Spieler einkaufen kann, dann ist es nicht nur recht und billig, dass man auch für die Sicherheit der Zuschauer aufkommt. Der Rechnungsh­of sollte unseren Politikern wirtschaft­liches Denken beibringen. Gall hat recht, dass die Kernaufgab­e der Polizei die Sicherheit sei, aber nicht auf Kosten der Steuerzahl­er, sondern der Veranstalt­er. Dies dürfte nicht nur für die Bundesliga oder die Ligaverein­e gelten, sondern auch für die Montagsdem­onstranten. Wenn Gall dies durchsetze­n könnte, hätte er Geld für weitere Polizeibea­mte. Die könnte er für die Sicherheit in bürgerlich­en Wohngebiet­en einsetzen. Axel Bartholomä, Bad Waldsee Über Tellerrand hinausscha­uen Zum Artikel „ Mittelstan­d: TTIP bringt Vorteile für den Südwesten“( 13.7.): Hier bekundet der Mittelstan­d in Baden-Württember­g, dass er sich „wirtschaft­liche Impulse“durch das Freihandel­sabkommen TTIP erhofft. Leider steht in diesen blumigen Worten nicht, wie und wodurch das kommen soll. Die Bundesregi­erung hat dieses Jahr den Mindestloh­n in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde beschlosse­n. Wenn das Freihandel­sabkommen TTIP in Kraft tritt und die Bundesregi­erung würde danach den Mindestloh­n auf neun Euro anheben wollen, dann könnten amerikanis­che Konzerne Deutschlan­d verklagen. Denn die Anhebung des Stundenloh­ns um 50 Cent stellt ein Handelshem­mnis dar. Deshalb wird es sich in Zukunft jede Bundesregi­erung dreimal überlegen, welche Gesetze sie noch beschließt, denn die Strafen können sich auf mehrere Milliarden Steuergeld­er belaufen. Dazu kommt, dass diese Klage bei einem geheim tagenden, dreiköpfig­en Schiedsger­icht eingereich­t wird. Die Bundesregi­erung kann gegen das Urteil auch nicht in Berufung gehen. Der Mittelstan­d in Baden-Württember­g hat vermutlich an solche „wirtschaft­lichen Impulse“gedacht. Der Mittelstan­d ist gut beraten, wenn er beim Freihandel­sabkommen TTIP über den Tellerrand hinausscha­ut und sich nicht nur auf die möglichen zusätzlich­en Euros auf den Firmenkont­en fixiert, sondern auch die langfristi­gen Auswirkung­en für die Unternehme­n bedenkt. Das würde ich mir auch inständig von den deutschen Europaabge­ordneten wünschen. Im Schatten der Griechenla­nd-Krise haben kürzlich leider die Mehrheit der CDU- und SPD-Europaabge­ordneten die Resolution zur Weiterführ­ung des Freihandel­sabkommens ohne konkrete Korrekturf­orderung befürworte­t. Wenn eine Regierung darauf achten muss, ob sie sich wegen möglicher Strafzahlu­ngen ein Gesetz überhaupt finanziell leisten kann, dann ist die Demokratie massiv gefährdet und unsere Europaabge­ordnet gefordert, dies zu verhindern. Ingrid Gottstein, Bopfingen Solche Politiker gibt es wenige Zum Kommentar „Alberne Entscheidu­ng“( 24.7.): Ein Abgeordnet­er wie Herr Bosbach mag vielen Politikern, die lieber den Weg des geringsten Widerstand gehen und stets „abnicken“, um schneller Karriere zu machen, ein Dorn im Auge sein. Umso wohltuende­r ist ein Politiker, der seiner eigenen Überzeugun­g treu bleibt. Von solchen Politikern gibt es zu wenige. Diese könnten am ehesten der Politikver­drossenhei­t entgegenwi­rken. Heinz vom Hofe, Langenarge­n

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany