ING Night Marathon Luxemburg: Pia von Keutz läuft auf Rang zwei
Pia von Keutz aus Trier ist die bisher einzige Deutsche, die es beim ING Night Marathon auf der vollen Distanz aufs Podium geschafft hat. Nach Platz drei im vergangenen Jahr wurde sie am Samstagabend sogar Zweite. Geholfen hat der 31-Jährigen dabei auch d
Pia von Keutz kennt die Stille und auch die Einsamkeit der Langstreckenläuferin. Meist ist die 31-Jährige auf Traillaufstrecken im Mittel- und Hochgebirge unterwegs. Der Sport in der Natur, das hat die Absolventin der Deutschen Sporthochschule in Köln schon immer angezogen. Ihren größten Erfolg feierte die aus Trier stammende Läuferin, die für den LT Schweich startet, aber auf hartem Asphalt und alles andere als still beim ING Night Marathon in Luxemburg. 2023 schaffte sie es als erste Deutsche überhaupt auf der vollen 42,195 KilometerDistanz des Nachtlaufs aufs Siegerpodium (dritter Platz). Am Samstag lief sie in 2:58:39 Stunden sogar noch einmal rund acht Minuten schneller und wurde Zweite.
Luxemburgs größte Laufveranstaltung hat es Pia von Keutz schon immer angetan. „Mein Papa ist dort bei der ersten Veranstaltung seinen ersten Marathon gelaufen und war bei allen bisher dabei“, erzählt sie. Mittlerweile hilft Holger von Keutz mit seiner Erfahrung als sogenannter Zug- und Bremsläufer (oder auch Pacer) anderen Marathonläufern, in der gewünschten Zeit das Ziel zu erreichen. Seine Tochter lief bereits als 17-Jährige die Halbmarathonstrecke
und belegte 2010 (damals für die TG Konz startend) in 1:34:26 Stunden den 16. Platz. Im Jahr darauf rannte sie bereits vier Minuten schneller (1:30:17) und als Fünfte schon ganz nah ran an die Podestplätze – allerdings auf der 21,1-Kilometer
Auch wenn Pia von Keutz ein Faible für Naturläufe hat, die Stimmung beim Luxemburg-Marathon hat es ihr angetan. „Ich liebe das. Vor allem, jedem Kind, das seine Hand ausstreckt,
abzuklatschen. Dafür nehme ich mir immer die Zeit. Ich finde das so cool!“
Dafür nimmt sie auch das Laufen auf Asphalt in Kauf, obwohl sie schmale Pfade, Traillaufen, eher mag. „Ich glaube, zum Trail werde ich hindriften. Ich denke, es liegt an meiner Neugier, immer andere Strecken kennenzulernen. In der Natur und im Wald zu über die besondere Atmosphäre in Luxemburg laufen, hat auch einen anderen koordinativen Anspruch.“Außerdem mag Pia von Keutz die Atmosphäre, insbesondere bei den ganz langen, den Ultra-Trailläufen. Es sei ein Laufen im Team. Jeder hilft dem anderen. Ihrem ersten Ultra-Traillauf über 80 Kilometer auf den Brocken im Harz im Februar gewann sie auf Anhieb – und das in Streckenrekordzeit von 7:59 Stunden.
„Ich liebe das. Vor allem, jedem Kind, das seine Hand ausstreckt, abzuklatschen. Dafür nehme ich mir immer die Zeit. Ich finde das so cool!“Pia von Keutz
„Ich gucke mir sowieso nur selten Höhenprofile an.“Pia von Keutz
Im vergangenen Jahr konnte sich Pia von Keutz noch von den ihr bis dahin unbekannten Streckenabschnitten der Luxemburger Marathonstrecke überraschen lassen. „Ich gucke mir sowieso nur selten Höhenprofile an“, erzählt sie. So wusste sie nicht ganz genau, was auf sie zukam. Die dazugewonnene Streckenkenntnis hat ihr am Samstag aber auch nicht geschadet.
Was die ehemalige Handballerin (bei der TG Konz und während ihres Studiums beim 1. FC Köln) neben der mitreißenden Stimmung am Streckenrand am meisten fasziniert hat: „Ich bin wirklich mal in die Nacht hineingelaufen. Das war etwas Spezielles und Besonderes!“
Im Sommer plant Pia von Keutz aber wieder einen Ultra-Traillauf. Diesmal vielleicht in den Alpen. Doch im Herbst kehrt die Sportwissenschaftlerin, die mittlerweile in Freiburg lebt und beim Sportbund Baden Übungsleiter ausbildet, noch einen Marathon auf flachem Asphalt. „Der Berlin-Marathon steht wieder auf meinem Zettel“, verrät sie.
Auf flacher Strecke kann Pia von Keutz dann ihre persönliche Bestzeit von 2:54:29 Stunden angreifen. Nach der Zeit unter drei Stunden in Luxemburg ist das realistisch.