Profitieren dürften künftig wieder einmal die Versandhändler
Zu den Artikeln „Fußgängerzone Trier: Es hagelt Verwarnungen (TV, 23. März) und Fußgängerzone Neustraße — Ein erstes Fazit (TV, 26. März):
Was haben die Erweiterung der Fußgängerzone und das Projekt „100.000 Quadratmeter Globus Markthalle-/Gewerbegebiet Zewen“gemeinsam?
Seit Anfang März gelten neue Vorschriften für die von der Erweiterung der Fußgängerzone betroffenen Straßen wie zum Beispiel Neustraße, Germanstraße,
Teile der Konstantinstraße. Die Straßen sind jetzt eine reine Fußgängerzone“. Annähernd 100 Anwohner-/Stellplätze wurden aufgehoben, die Betroffenen müssen auf die umliegenden Parkplätze ausweichen und verdrängen dort die Besucherparkplätze. Die Verwaltung hat darüber hinaus die Missachtung der Regeln geahndet und überaus eifrig reagiert.
Die Parkmarkierungen in den Nebenstraßen wie Germanstraße wurden bereits abgefräst, und in den ersten zwei Wochen wurde in einem ungewöhnlichen Umfang kontrolliert: Es wurde berichtet, dass es 378 Verwarnungen für Parken und Fahren in den betroffenen Straßen sowie 150 Verwarnungen im Umfeld der Fußgängerzone à 55 Euro Bußgeld gab. Warum ausgerechnet die Germanstraße eine „reine Fußgängerzone“sein muss, ist sowieso fragwürdig! Dieses drastische Durchgreifen der Behörden dürfte zwar zur besseren Beachtung der Regeln führen, aber es dürften etliche Besucher der City von weiteren
Besuchen der Stadt Abstand nehmen. Schon jetzt klagen einzelne Kaufleute über den Rückgang der Kundenzahl seit der Einführung der neuen Regeln.
Das Ziel der Politik, immer mehr Verkehr von der City fernzuhalten beziehungsweise den Zugang zur City zu erschweren (Stichwort: Verkehrswende), führt zwangsläufig auch zu einer Verlagerung/Veränderung des Einkaufsverhaltens. Profitieren dürften künftig wieder einmal die Versandhändler und andere Einkaufsmöglichkeiten
zum Beispiel in Luxemburg und in naher Zukunft auch die neue Globus-Markthalle in Zewen. Und das ist das Gemeinsame mit der Erweiterung der Fußgängerzone.
Es wird zu erheblichen Umsatzrückgängen in der City, zu mehr Geschäftsaufgaben sowie Leerständen kommen und darüber hinaus dürften unter diesen Bedingungen Neuansiedlungen schwerlich zu gewinnen sein.