Klassik und Industriekultur in der Wasserstadt Leipzig
Schon Goethe lässt seinen berühmten Faust schwärmen: „Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.“Der große Dichter und Denker, geboren in Frankfurt am Main, studierte in Sachsens Hauptstadt, in der auch Klassikgrößen wie Johann Sebastian Bach und Robert Schuman lebten und wirkten. Auf den „Notenrouten“kann man die außergewöhnliche Leipziger Musiktradition und -gegenwart der Stadt erleben – ihrer Architektur, ihren ö¬ffentlichen Räumen und ihren Grünbereichen, ihrer Geschichte, ihren Persönlichkeiten und ihren Bürgern.
Musik bewegt und verbindet die Stadt. Das weltweit Einmalige an Leipzig ist die örtliche Dichte der authentischen Wohn- und Schaffensstätten berühmter Komponisten, so dass bei der „Notenspur“800 Jahre Musikgeschichte auf kurzem Weg erkundet werden können. Zu Fuß von Telemann, Bach, Mendelssohn und Schumann über Wagner, Grieg und Mahler bis zu Reger – viele bedeutende Musiker und Komponisten hinterließen in ihrer Zeit Spuren in Leipzig. Elemente eines geschwungenen Edelstahlbandes – „Intarsien“– ziehen sich ebenerdig als Spur durch die Leipziger Innenstadt und verbinden die 23 Stationen miteinander. Informationstafeln und Stelen erklären die Bedeutung des jeweiligen Standortes. Das Audio-Leitsystem macht die Musikgeschichte Leipzigs auch hörbar. Auch auf dem „Notenweg“und dem „Notenbogen“wurde das musikalische Erbe der Stadt erlebbar gemacht. Wer es sportlicher mag, rollt die musikalische Tour einfach mit dem „Notenrad“ab.
Während die Klassiker im Zentrum angesiedelt sind, findet man die modernen Künstler in Plagwitz. Der Stadtteil im Leipziger Westen ist ein zirka 90 Hektar großes Flächendenkmal der Industriekultur. Hier ist der Aufbruch spürbar, das
Leben scheint aus allen Nähten zu platzen. Neben Galerien, Ausstellungen und Cafés prägen sanierte Wohnhäuser und alte Baudenkmäler das Bild, alt und neu verschmelzen und setzen Energien frei. Die bekannteste Straße des Szeneviertels ist die Karl-HeineStraße mit Kneipen und kulturellen Schaustätten wie das Da Capo und das Westwerk. Ein besonderer Ort der kreativen Begegnung ist das Täubchenthal. Auf dem außergewöhnlichen Gelände finden Konzerte und Partys statt, Lesungen, Poetry Slams und Streetfoodmärkte.
Das pulsierende Viertel lässt sich genau wie die ganze Stadt übrigens auch auf vom Schlauch- oder Motorboot oder vom Kajak oder Kanu aus erkunden, denn – wer hätte es gedacht – Leipzig ist eine wahre Wasserstadt. Fünf Wasserläufe münden hier ineinander, viele kleine Kanäle, Seitenarme und Seen machen das 180 Kilometer große Wasserwegenetz komplett. Vom Stadthafen aus lässt sich auch die wasserreiche Umgebung der Großstadt erkunden. Wo früher Braunkohle abgebaut wurde, hat sich das Leipziger Neuseenland entwickelt. Wasser und Kultur, Action und Entspannung, damals und heute – in der weitläufigen Natur ist alles möglich.
Doch wieder zurück in die Innenstadt,
wo sich die liebste Flaniermeile der Leipziger befindet: der Karl-Heine-Kanal. Während die einen entspannt auf dem Kanal schippern, bummeln die anderen lieber am Ufer entlang. Die Steintreppe an der Philippuskirche in Lindenau ist definitiv ein MustSee. Hier tummeln sich Einheimische zum Relaxen, Picknicken oder Wein trinken.
Erleben Sie im März die Leipziger Buchmesse und Europas größtes Lesefest Leipzig liest. Das bedeutendste Frühjahrsereignis der Buch- und Medienbranche bringt Leserinnen, Autoren, Verlage und Medien an einem Ort zusammen. Sie alle treffen sich in Leipzig, um den Facettenreichtum der Literatur zu feiern, sich auszutauschen und Neues zu entdecken. Weine probieren und mit Winzern ins Gespräch kommen - möglich ist das beim Leipziger Weinfest. Vom 15. bis 26. Mai 2024 (über Pfingsten) lädt das Leipziger Weinfest zum Probieren und Verweilen auf den Marktplatz ein. Winzer/innen aus den verschiedenen deutschen Weinbauregionen, aber auch aus Österreich, Ungarn und Italien bieten ihre Wein- und Sekterzeugnisse an.
Die Leipziger Markttage laden mit dem Herbstanfang zu einem Bummel durch die Stadt ein. Über 100 Händler/-innen bieten ihre Ware feil. Aber auch Gastronomie und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm rund um die Marktbühne werden geboten. Gibt es in der sächsischen Landeshauptstadt auch ein „Must-Eat“? Unbedingt – die Leipziger Lerche. Die Gebäckspezialität ist eine Variante des Makronentörtchens: Umhüllt von Mürbeteig steckt im Innern eine Füllung aus Marzipan und Marmelade. Zwei überkreuzte Teigstreifen zieren die süße Lerche.