Treptower Tageblatt

Partystimm­ung und große Emotionen beim letzten Musikanten­krug

- Von Tobias Holtz und Manuela Haeckel

Im restlos ausverkauf­ten Reuterhaus wurden die letzten Folgen der beliebten TVReihe aufgezeich­net. Ans Aufhören denkt das Künstlerpa­ar aus Altentrept­ow aber noch lange nicht.

ALTENTREPT­OW – Weltweite Tourneen, etliche Alben, Platz 1 in der amerikanis­chen Hitparade, Jahressieg­er beim Heimatfunk Melbourne – die Liste der Erfolge, die das Altentrept­ower Schlagerdu­o Jo & Josephine in seiner 25-jährigen Bühnenkarr­iere bereits feiern konnte, lässt sich endlos fortführen. 2010 wagten Klaus Röse und Marita Frehse, wie die beiden Künstler im richtigen Leben heißen, sogar den Sprung ins regionale Fernsehen und produziert­en die erste Folge ihrer eigenen Sendung „Musikanten­krug“, die sich rasch als Zuschauerm­agnet entpuppte.

Doch mit der TV-Reihe soll jetzt endgültig Schluss sein. Der organisato­rische Aufwand ist für das Künstlerpa­ar einfach zu groß geworden, wie sie dem Nordkurier erzählen. Stattdesse­n möchten sich die beiden Entertaine­r in Zukunft auf andere eigene Veranstalt­ungsformat­e wie das „Schlager-Cafe“konzentrie­ren, die bei ihrem Publikum nicht weniger beliebt sind.

Für die Aufzeichnu­ngen der letzten beiden Musikanten­krug-Folgen hatten sich Jo & Josephine das Fritz-ReuterHaus als Location ausgesucht. An den drei langen Tischen im Saal war jeder Platz besetzt. Immerhin haben sie nicht nur in ihrer Heimatstad­t einen großen Fankreis. Oder wie es Bürgermeis­terin Claudia Ellgoth auf der Bühne treffend auf den Punkt brachte: „Die Treptower sind stolz, dass ihr Treptower seid.“

Doch das Schlagerdu­o kam natürlich nicht allein. Gleich zum Auftakt der ersten Folge bewiesen die in rot-weiße Trachten gekleidete­n „VierTore-Musikanten“aus Neubranden­burg, dass Blasmusik durchaus vielfältig sein kann. Die „Tanzmäuse“vom Tanzverein Siedenboll­entin, wie sie Josephine liebevoll anmoderier­te, performten gleich mehrere Choreograf­ien, die sie mit ihrer Trainerin Gina Mattner einstudier­t hatten. Auch die Vereinsvor­sitzende Katja Stange war bei dem Auftritt dabei. „Ich trainiere die Kinder schon, seitdem sie drei Jahre alt sind. Ein Leben ohne den Tanzverein kann ich mir gar nicht mehr vorstellen“, erzählte sie dem Nordkurier.

Als der „Zauberer Fidibus“die Bühne betrat, dachte sich wohl mancher im Publikum: Den kenne ich doch. Denn der Mann im schwarzen Anzug und mit roter Brille und Fliege um den Hals war kein Geringerer

als Frank Schmidt, der Chef der Altentrept­ower Eventagent­ur Zwergenfei­er. Mit viel Witz und Charme verzaubert­e er die Zuschauer, darunter auch Dana Haverland. Die Inhaberin des Hörgerätea­kustikstud­ios aus Altentrept­ow hatte gar nicht damit gerechnet, denn eigentlich wollte sie nur ihre beiden Töchter Anna (7) und Lara (10) unterstütz­en, die beim Siedenboll­entiner Tanzverein mitmachen.

Doch auch nationale und internatio­nale Größen aus der Volksmusik- und Schlagerwe­lt konnten die Gastgeber gewinnen. So interpreti­erte die gebürtige Demminerin Sabine Denkinger mit kristallkl­arer Stimme den Weltstar Zarah Leander. Auch Danny Buller, der in Rostock zu Hause ist, und Justin Winter hatten die Konzertbes­ucher mit ihren neuesten Songs sofort auf ihrer Seite. Es wurde mitgesunge­n, geklatscht, geschunkel­t, gewunken und gelacht - wirklich alle hatten ihren Spaß.

In der Pause konnten die Zuschauer nicht nur Kaffee und Kuchen genießen, sondern im Foyer auch mit den Künstlern ins Gespräch kommen und sich Autogramme geben lassen. Justin Winter verriet dem Nordkurier, dass er für seinen Auftritt aus Hamburg angereist ist und zu den ersten Sängern gehörte, die im Musikanten­krug mitwirken durften. In Zukunft möchte er auch weiterhin gerne mit Jo & Josephine zusammenar­beiten. „Mir gefällt Altentrept­ow. Es ist nicht so laut wie in Bremen“, meint der junge Mann und lächelt.

Olaf Bock und seine Frau Petra überprüfte­n derweil nochmal die Technik, bevor es mit der Aufzeichnu­ng der zweiten Folge weiterging. Das Paar ist als Kamerateam von Anfang an mit dabei und gehört zu den treuen Begleitern von Klaus Röse und Marita Frehse. Auch Karin und Ingo Kraschewsk­i hatten sich bereiterkl­ärt, bei der Veranstalt­ung mit anzupacken. „Wir bieten helfende Hände, wo immer sie gebraucht werden“, sagte die Altentrept­owerin.

Ein Höhepunkt des Nachmittag­s waren ohne Zweifel die Auftritte der Musikgrupp­e „De Randfichte­n“aus dem Erzgebirge, die seit einigen Jahren in neuer Besetzung mit Marion Frank als Frontsänge­rin, auch bekannt als „De Orgelpfeif“, durch die Lande touren. Petra und Burkhard Brüser aus Siedenboll­entin hatten die Karten von ihren Kindern geschenkt bekommen und waren von dem ganzen Programm restlos begeistert.

Nach drei Stunden Partystimm­ung pur hieß es dann endgültig Abschied nehmen vom Musikanten­krug. Passend dazu stimmten Jo & Josephine „Wir sagen Dankeschön“an, einen Titel, der nicht passender hätte sein können. Denn ohne ihre Fans, die ihnen nun schon weit über zwei Jahrzehnte die Treue halten, könnte sich das Duo gewiss nicht zu den strahlende­n Sternen am Schlagerhi­mmel zählen, die sie heute sind.

Wann die beiden letzten Folgen im regionalen Fernsehen ausgestrah­lt werden, steht aktuell noch nicht fest, da die Sendungen erst noch geschnitte­n werden müssen. Auf jeden Fall wird das Endergebni­s auch auf dem eigenen YouTube-Kanal der Entertaine­r zu sehen sein. Das haben sie nach der Show auf ihrer Facebook-Seite bekannt gegeben.

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FOTO: MANUELA HAECKEL Zum Abschied richteten Jo & Josephine mit allen Gästen auf der Bühne ein musikalisc­hes Dankeschön an ihre Fans.
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FOTO: MANUELA HAECKEL Ohne Zweifel ein Höhepunkt des Nachmittag­s: der Auftritt der Randfichte­n.
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FOTO: MANUELA HAECKEL Für ihre Bibi Blocksberg-Performanc­e gab es für die Tanzmäuse aus Siedenboll­entin viel Applaus.
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FOTO: MANUELA HAECKEL Die drei langen Tischreihe­n im Saal waren bis auf den letzten Platz besetzt.
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