Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Fatale Verwechslung führt zu Sushi-Alarm
Nach der Lebensmittelwarnung vom Freitag ist nicht bekannt, ob Verbraucher die verunreinigten Lebensmittel gegessen haben
Die Verwechslung zweier Kanister hat aller Voraussicht nach am Freitag dazu geführt, dass der Reis in Sushi vom Stand im Weimarer Kaufland-Markt mit einem Hochleistungsreiniger für die Geschirrspülmaschine verunreinigt wurde.
Lebensmittelüberwacher erst Stunden später informiert
Sieben Packungen waren davon in der Zeit von 7 bis 12 Uhr verkauft worden, ehe das Personal mittags beim Schichtwechsel auf den fatalen Fehler aufmerksam geworden ist.
Das Lebensmittelüberwachungsamt sei erst um 16 Uhr über den Vorfall informiert worden, teilte die
Stadt auf Anfrage unserer Zeitung mit. Es reagierte danach umgehend mit einer Eilmeldung über alle möglichen Kanäle, um die Verbraucher vor dem Verzehr des Sushi zu warnen. Denn der Hochleistungsreiniger sei weder herauszuschmecken noch habe er einen starken Eigengeruch, könne aber Vergiftungserscheinungen hervorrufen, lautete die Warnung.
Fehler hätte gar nicht passieren dürfen
Die fraglichen Produkte seien ab mittags nicht mehr verkauft, die Reste entsorgt worden. Ob die Warnung die Käufer erreicht hat, wusste die Stadt am Montag nicht. Sowohl beim Gesundheits- als auch beim Lebensmittelüberwachungsamt seien keine Rückmeldungen eingegangen. Letzteres war am Montag zu einer Kontrolle vor Ort. „Alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher müssen von einem Lebensmittelunternehmer eingehalten werden. Entsprechende Maßnahmen von behördlicher Seite wurden bereits eingeleitet“, hieß es danach ohne konkrete Angaben dazu, was moniert worden ist.
Die Verwechslung der Kanister hätte nämlich eigentlich gar nicht passieren dürfen. Dies habe der Gesetzgeber schon dadurch verhindern wollen, „indem er verlangt, dass Reinigungsmittel nicht bei Lebensmitteln gelagert werden dürfen“. Daran habe sich jeder Lebensmittelunternehmer zu halten.