Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Vier neue Wahllokale und weiter Suche nach Hunderten Helfern
Erster Akt des Wahljahres naht. Doppelt so viele Briefwahllokale wie beim letzten Urnengang
In Weimar rückt der erste Akt des Superwahljahres für Thüringen mit vier Urnengängen am 26. Mai langsam näher. Dann stehen die Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters sowie der Ortsteilbürgermeisterinnen und -bürgermeister ebenso zur Wahl wie die Mitglieder des neuen Weimarer Stadtrates und der künftigen Ortsteilräte. Genau in dieser Reihenfolge werden die abgegebenen Stimmen der rund 51.000 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger, davon etwa 2500 Erstwähler, ausgezählt.
Zur Wahl schreiten können die Weimarer direkt an jenem Sonntag in 61 Wahllokalen vor Ort. Davon sind 20 nicht barrierefrei, sagte der neue städtische Wahlleiter Ronald Schünzel. Bei einer zweitägigen Tour zu den Wahllokalen stieß ihm besonders die neue Mensa am Goethe-Gymnasium negativ auf, zu der Treppen führen. Kritik kennt er zudem über das Gelände der Pestalozzi-Schulen mit ebenfalls vielen Treppen. Die ins Auge gefasste Sporthalle biete keine Alternative. Unter anderem sei sie zu klein für die vier notwendigen Wahllokale.
Für die Wähler in vier Stimmbezirken gibt es aber räumliche Veränderungen. Die Bewohner der Ettersbergsiedlung können ihre Stimme erstmals in der Jugendherberge „Am Ettersberg“abgeben. Sie liegt deutlich näher an der Siedlung als das bisherige Wahllokal im BBZ an der Lützendorfer Straße. „Wir müssen sehen, ob sich das bewährt“, sagte der Wahlleiter.
Antrag ganz einfach mit QR-Code
Die Bewohner des Landfrieds können wegen Bauarbeiten am Gebäude dieses Mal nicht im „A&O“-Hostel ihre Stimme abgeben, sondern werden in der Grone-Schule an der Kromsdorfer Straße zum Urnengang gebeten. Vor allem für die älteren Bürger dient am 26. Mai erstmals die Senioreneinrichtung in der Straße „Am Alten Flughafen“auf dem Lindenberg als Wahllokal, um
jene den weiten Weg in die Fürnberg-Grundschule zu ersparen. Und statt im Hort der Falk-Grundschule in der Bockstraße wurde vor allem für die Bewohner des neuen Kirschberg-Quartiers sowie der sanierten Ro70 mit dem Gebäude der Arbeitsagentur an der Rosenthalstraße
eine näher gelegene Alternative gefunden. Eine komplette Übersicht werde im April im Rathaus-Kurier veröffentlicht.
Darüber hinaus rüstet sich die Stadt mit 20 Briefwahllokalen für das immer weiter steigende Interesse an dieser Wahlform. Das sind
doppelt so viele wie bei der letzten Wahl, erläuterte Ronald Schünzel, der sich über eine technische Neuerung freut: Auf den Wahlbenachrichtigungen, die ab Mitte April verschickt werden, befindet sich ein QR-Code, über den sich ein Wahlschein für die Briefwahl spielend leicht beantragen lasse, weil die Daten der Wähler direkt hinterlegt sind.
Noch nicht so richtig läuft das Online-Portal für die rund 800 Wahlhelfer, die benötigt werden. Bislang hätten sich etwa 500 Menschen als Wahlhelfer gemeldet. Allerdings haben sie nicht, wie von der Stadtverwaltung erwartet, automatisch eine positive Rückmeldung erhalten. Die Freiwilligen seien aber alle registriert und ihr Einsatz fest vorgesehen, betonte Wahlleiter Ronald Schünzel. Die Bestätigung dazu würden die Helfer erhalten, wenn sie über ihre formelle Berufung informiert werden, die etwa fünf Wochen vor der Wahl erfolge.