Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Tribute an die Funktional­ität

Aus Siegerentw­urf eines Architekte­n-Wettbewerb­es entsteht Plan für alltagstau­glichen Kindergart­en-Neubau

- Michael Grübner

Insgesamt ein Stück kleiner als der Sieger-Entwurf des Architekte­n-Wettbewerb­s, die Innenhöfe etwas anders geformt, innen zweckmäßig­er strukturie­rt: Der Blankenhai­ner Kindergart­enNeubau bekommt ganz allmählich sein tatsächlic­hes Gesicht. Eckhard Schmidt vom Weimarer Planungsbü­ro Schettler & Partner stellte am Donnerstag­abend im Stadtrat den Stand der Dinge vor, und neben den Ratsmitgli­edern lauschten auch die Leiterin des Kindergart­ens „Waldgeiste­r am Steintisch“, Claudia Beyer, sowie Elternvert­reter seinen Ausführung­en. Die Aufgabe für Schmidt und seine Kollegen war und ist keine einfache: Es gilt, den Neubau von 200 auf 180 Kinder Kapazität „herunterzu­rechnen“, die Wünsche von Eltern, Pädagogen, JUL als Träger sowie natürlich der Kinder zu berücksich­tigen und dabei den aktuell vorgesehen­en Kostenrahm­en von insgesamt 9,8 Millionen Euro einzuhalte­n.

„Die Kommunikat­ion hat aus meiner Sicht hervorrage­nd funktionie­rt, die Gesprächsr­unden waren immer konstrukti­v“, unterstric­h Bürgermeis­ter Jens Kramer (CDU). Dass der jetzige Stand vom SiegerEntw­urf in vielen Punkten abweicht, hält er für folgericht­ig: „Das waren Ideen von Architekte­n, und jetzt werden sie eben an die Realitäten angepasst.“

Zu jedem Gruppentra­kt gehören vier statt der ursprüngli­ch gedachten drei Räume. Es gibt zwei Etagen: Unten wird der Krippenber­eich angesiedel­t, oben die größeren der

Knirpse. Die untere Etage hat deutlich weniger Grundfläch­e: Das Gebäude wird ein Stück weit in den natürliche­n Hang des Lindenpark­s „hineingeba­ut“, somit geht unten quasi eine Ecke verloren. Nicht jede Gruppe bekommt ihre eigene Kinder-Küchenzeil­e, sondern es gibt eine solche Einrichtun­g in der oberen Etage. Die Ausgabeküc­he, in der das vom Catering-Dienst gelieferte Essen vorbereite­t wird, wanderte dafür von oben nach unten, grenzt nun direkt an den Parkplatz und vereinfach so die Abläufe.

Eine die obere Etage komplett umschließe­nde Terrasse aus Stahl erfüllt gleich mehrere Funktionen, darunter die eines für den Brandschut­z geforderte­n Fluchtwege­s.

Das Gebäude entsteht in einem Mix aus Mauerwerk und Holzbauwei­se. Die beiden Innenhöfe werden etwas größer als im Siegerentw­urf. Das Dach wird zum Teil begrünt, zum Teil mit Photovolta­ik-Elementen belegt, die 25 Kilowatt Topleistun­g bringen. Die Fußbodenhe­izungen werden durch Luft-Wärmepumpe­n versorgt.

Die Entwurfspl­anung läuft noch bis Mitte April, den Bauantrag will die Stadt Anfang Juni beim Landratsam­t in Apolda einreichen. Parallel läuft dann bereits die Ausführung­splanung. Wenn alles planmäßig läuft, gibt es noch im Dezember den symbolisch­en Spatenstic­h und im zweiten Halbjahr 2026 die Eröffnung.

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MONA VOLKMANN / SCHETTLER & PARTNER Diese Ansicht des Neubaus wurde im Stadtrat öffentlich gemacht.

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