Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Tribute an die Funktionalität
Aus Siegerentwurf eines Architekten-Wettbewerbes entsteht Plan für alltagstauglichen Kindergarten-Neubau
Insgesamt ein Stück kleiner als der Sieger-Entwurf des Architekten-Wettbewerbs, die Innenhöfe etwas anders geformt, innen zweckmäßiger strukturiert: Der Blankenhainer KindergartenNeubau bekommt ganz allmählich sein tatsächliches Gesicht. Eckhard Schmidt vom Weimarer Planungsbüro Schettler & Partner stellte am Donnerstagabend im Stadtrat den Stand der Dinge vor, und neben den Ratsmitgliedern lauschten auch die Leiterin des Kindergartens „Waldgeister am Steintisch“, Claudia Beyer, sowie Elternvertreter seinen Ausführungen. Die Aufgabe für Schmidt und seine Kollegen war und ist keine einfache: Es gilt, den Neubau von 200 auf 180 Kinder Kapazität „herunterzurechnen“, die Wünsche von Eltern, Pädagogen, JUL als Träger sowie natürlich der Kinder zu berücksichtigen und dabei den aktuell vorgesehenen Kostenrahmen von insgesamt 9,8 Millionen Euro einzuhalten.
„Die Kommunikation hat aus meiner Sicht hervorragend funktioniert, die Gesprächsrunden waren immer konstruktiv“, unterstrich Bürgermeister Jens Kramer (CDU). Dass der jetzige Stand vom SiegerEntwurf in vielen Punkten abweicht, hält er für folgerichtig: „Das waren Ideen von Architekten, und jetzt werden sie eben an die Realitäten angepasst.“
Zu jedem Gruppentrakt gehören vier statt der ursprünglich gedachten drei Räume. Es gibt zwei Etagen: Unten wird der Krippenbereich angesiedelt, oben die größeren der
Knirpse. Die untere Etage hat deutlich weniger Grundfläche: Das Gebäude wird ein Stück weit in den natürlichen Hang des Lindenparks „hineingebaut“, somit geht unten quasi eine Ecke verloren. Nicht jede Gruppe bekommt ihre eigene Kinder-Küchenzeile, sondern es gibt eine solche Einrichtung in der oberen Etage. Die Ausgabeküche, in der das vom Catering-Dienst gelieferte Essen vorbereitet wird, wanderte dafür von oben nach unten, grenzt nun direkt an den Parkplatz und vereinfach so die Abläufe.
Eine die obere Etage komplett umschließende Terrasse aus Stahl erfüllt gleich mehrere Funktionen, darunter die eines für den Brandschutz geforderten Fluchtweges.
Das Gebäude entsteht in einem Mix aus Mauerwerk und Holzbauweise. Die beiden Innenhöfe werden etwas größer als im Siegerentwurf. Das Dach wird zum Teil begrünt, zum Teil mit Photovoltaik-Elementen belegt, die 25 Kilowatt Topleistung bringen. Die Fußbodenheizungen werden durch Luft-Wärmepumpen versorgt.
Die Entwurfsplanung läuft noch bis Mitte April, den Bauantrag will die Stadt Anfang Juni beim Landratsamt in Apolda einreichen. Parallel läuft dann bereits die Ausführungsplanung. Wenn alles planmäßig läuft, gibt es noch im Dezember den symbolischen Spatenstich und im zweiten Halbjahr 2026 die Eröffnung.