Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Besser als Sushi
Euro League: Kamada ist der Eintracht-Held beim 2:1 in London. Arsenal trennt sich von Trainer
Gonçalo Paciência lobte den Helden des Abends auf originelle Weise. „Was ist besser aus Japan als Sushi?“, twitterte der Portugiese nach dem 2:1 (0:1) von Eintracht Frankfurt im Europa-LeagueSpiel beim FC Arsenal und liefert die überschwängliche Antwort gleich mit: „Daichi Kamadaaaa!“
Auch Adi Hütter war vom Auftritt des Angreifers begeistert: „Er ist der Matchwinner“, sagte der EintrachtTrainer. Kamada selbst konnte sich nach seinem Doppelpack (55./64. Minute) gar nicht richtig feiern lassen. Statt im Scheinwerferlicht zu stehen, saß er in den Stadionkatakomben bei der Dopingprobe.
„Dass Kamada mal explodiert, ist Gold wert“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann. Mit seinen
Toren hat der filigrane Techniker die Tür zur K.o.-Runde für die Eintracht wieder weit geöffnet. „Nach dem Sieg haben wir wieder alles in der Hand“, sagte Hütter. Mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel am 12. Dezember gegen Vitoria Guimarães wäre die Eintracht (9 Punkte), die hinter Arsenal (10 Punkte) und vor Standard Lüttich (7) auf Rang zwei liegt, definitiv weiter.
Mit dem Erfolg an der Themse beendeten die Frankfurter zugleich ihre Mini-Krise. „Nach drei Niederlagen hätte uns wohl niemand in
London einen Sieg zugetraut. Es tut gut und gibt Selbstvertrauen für die Bundesliga“, sagte Hütter mit Blick auf das Derby am Montag in Mainz.
Für die Arsenal-Bosse war derweil die Niederlage gegen Frankfurt eine zu viel. Gestern verkündeten sie die Trennung von Trainer Unai Emery, der seit Wochen in der Kritik stand. Ein möglicher Nachfolger des Spaniers könnte Nuno Espírito Santo von den Wolverhampton Wanderers sein. Als Interimscoach betreut vorerst Ex-Arsenal-Profi Freddie Ljungberg die Elf.