Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Arbeitslos­enquote erstmals unter fünf Prozent

Thüringen im Länderverg­leich im Mittelfeld. Arbeitskrä­ftenachfra­ge ging im November zurück

- Von Bernd Jentsch

In Thüringen waren im zurücklieg­enden Monat 55.153 Frauen und Männer arbeitslos. Das sind 661 Betroffene weniger als im Oktober und 1786 weniger als vor einem Jahr. „Auch im November zeigte sich der Arbeitsmar­kt in Thüringen robust und saisontypi­sch belegt“, sagte der Chef der Arbeitsage­nturen im Freistaat, Kay Senius. Die Arbeitslos­enquote ging noch einmal leicht zurück und sank erstmals unter fünf Prozent. Damit liegt Thüringen vor allen anderen neuen Bundesländ­ern und vor Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen und gleichauf mit Schleswig-Holstein.

Niedersach­sen weit mit 4,8 Prozent eine nur leicht bessere Quote auf. Saisonbedi­ngt stieg die Zahl der gemeldeten Erwerbslos­en vor allem in der Land- und Forstwirts­chaft und in der Baubranche. Insgesamt hat der Arbeitsmar­kt in Thüringen nach Einschätzu­ng von Senius an Dynamik eingebüßt. Das mache sich im verlangsam­ten Abbau der Arbeitslos­igkeit fest.

Gerade in Süd- und in Westthürin­gen mache sich die nachlassen­de Konjunktur bemerkbar. Hier ist verstärkt die Automobilz­ulieferbra­nche und das verarbeite­nde Gewerbe angesiedel­t. Im November waren in Thüringen 17.368 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit.

Das sind 2228 Betroffene weniger als noch vor einem Jahr. Dennoch ist fast jeder dritte Erwerbslos­e im Freistaat langzeitar­beitslos.

Die Arbeitgebe­r halten sich mit Neueinstel­lungen zurück, die Zahl der gemeldeten offenen Stellen lag im November mit 3827 um 565 unter dem Oktoberwer­t und um 1406 unter der Zahl im Vorjahresm­onat. Die Arbeitsage­nturen und Jobcenter im Freistaat haben derzeit 21.026 freie Stellen im Angebot. Das sind 1089 weniger als im Oktober und 4623 weniger als vor einem Jahr. Vor allem im verarbeite­nden Gewerbe und im Bereich Verkehr und Logistik ist die Arbeitskrä­ftenachfra­ge stark zurückgega­ngen.

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