Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Streit ums Geld für Klinikrefo­rm

27 Millionen Euro vom Bund erwartet

- VON HANNO MÜLLER

Die geplante Klinikrefo­rm ist ins Stocken geraten. Bisher seien in Thüringen noch keine Mittel aus dem Krankenhau­sstrukturf­onds geflossen, so das Gesundheit­sministeri­um. „Wir streiten uns gerade mit dem Bundesvers­icherungsa­mt über die Auslegung der Bewilligun­g“, bestätigte Landesgesu­ndheitsmin­isterin Heike Werner (Linke).

Der Strukturfo­nds ist Teil des vor drei Jahren unter Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe (CDU) beschlosse­nen Krankenhau­sstrukturg­esetzes. Er soll Vorhaben der Länder zur Verbesseru­ng der Krankenhau­sversorgun­g fördern. Ziele sind der Abbau von Überkapazi­täten, die Konzentrat­ion von stationäre­n Versorgung­sangeboten und Standorten sowie die Umwandlung von Krankenhäu­sern in nicht akutstatio­näre örtliche Gesundheit­szentren. Bund und Länder beteiligen sich mit jeweils 500 Millionen Euro. Thüringen soll davon 27 Millionen Euro erhalten.

Schon 2016 übernahm das Bundesvers­icherungsa­mt die Aufgabe, die Förderantr­äge der Länder zu prüfen und die Mittel zuzuweisen. Passiert ist seitdem nichts. In Thüringen hatten sich fünf Krankenhäu­ser um die Mittel beworben, zuletzt waren noch die DRK-Kliniken mit Plänen für die Umstruktur­ierung ihrer Häuser in Sömmerda, Bad Frankenhau­sen und Sondershau­sen im Rennen. „Der Antrag der DRK-Krankenhäu­ser wird beim Bundesvers­icherungsa­mt anders bewertet als von uns, weswegen eine geringe Summe bewilligt wurde, als von uns erwartet. Darüber sind wir nun weiter in der Diskussion“, so Werner. Man rechne nun mit Entscheidu­ngen innerhalb des nächsten Vierteljah­res.

Von Plänen, Gebühren für den direkten Gang in eine Kliniknota­ufnahme zu erheben, hält Werner unterdesse­n nichts. „Die meisten Menschen, die eine Notaufnahm­e aufsuchen, haben ein echtes Problem, dafür sollte man sie nicht bestrafen.“

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