Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Wie Topläufer Marcel Krieghoff vom SC Impuls Erfurt den Lauf im Kyffhäuser­kreis erlebt und seine Frau Luise in der Schweiz im Schneetrei­ben loslegt

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Als er ins Ziel kam, fiel er direkt um. Erschöpft lag Marcel Krieghoff am Boden und musste erst einmal tief durchatmen. „Das war schon sehr anspruchsv­oll, hier auf dem Possen. Aber wie immer ein sehr schöner Lauf, der mit viel Herz und Liebe realisiert wird. So stellt man sich das vor“, sagte Krieghoff ein paar Minuten nach dem Zielsprint. Dabei merkte man ihm schon gar nicht mehr an, dass er gerade Topleistun­gen gebracht hat. Locker, lässig, stets gut gelaunt.

Dass er auf dem Sondershäu­ser Possen laufen konnte, hätte auch schiefgehe­n können. Noch am Freitag

war der Sportfanat­iker mit seiner Frau Luise in St. Moritz Skifahren. Seine Frau Luise, die ebenfalls in der Laufszene ein Begriff ist, absolviert­e im luxuriösen schweizeri­schen Skiort den Engadin Skimaratho­n. Er hingegen nahm nicht teil, sondern feuerte lautstark seine Frau an, die bei jeder Menge Neuschnee nach gut drei Stunden im Ziel war. Untätig war er keinesfall­s. „Hier kann man neben Ski Alpin auch sehr gut beim Langlauf Kilometer machen“, lachte Krieghoff und verpasste im Plaudern fast seine eigene Siegerehru­ng auf dem Possen.

Mit knapp einer Minute Vorsprung kam er am Samstagmit­tag ins Ziel. Es war ein Start-ziel-sieg, der ihm aber einiges abverlangt hatte. „Die letzten zwei, drei Kilometer ging es noch mal knackig nach oben. Da muss man sich seine Kräfte einteilen. Das ist mir gut gelungen“, sagte Krieghoff.

Der Lauf auf dem Sondershäu­ser Possen hat ohnehin seine Eigenarten. Christian Schröter hatte es prophezeit. Der Organisati­onsleiter des Possenlauf­s in Sondershau­sen wusste, dass das Wetter auf dem Possen unberechen­bar ist. „Aber daran stört sich hier keiner. Es ist doch perfektes Laufwetter“, schmunzelt­e er und schaute zwischendu­rch nach, wie viele Teilnehmer wirklich da waren: 860. Ein Wert, der nicht nur Schröter glücklich machte. Auch Sebastian Lang, der ehemalige Radprofi und Tourde-france-teilnehmer, gewann die 14-km-strecke mit dem Mountainbi­ke: „Es ist so schön zu sehen, dass sich der Aufwand auch lohnt. Was hier für Arbeit und Liebe drinsteckt. Und dann gewinne ich auch noch das Rennen, was ich bis kurz vor dem Ende nicht gedacht hätte.“Lang hatte drei Fahrer vor sich, dachte er zumindest. Es waren aber Mountainbi­ker, die noch weitere Runden, sprich eine längere Strecke, fahren mussten, weshalb er plötzlich Erster war.

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