Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Höhlen und Bergwerke leiden unter Schließungen
Neue Attraktionen im Saalfelder Feenweltchen geplant
Saalfeld/merkers.
Die Coronakrise hat auch bei Thüringens unterirdischen Sehenswürdigkeiten starke Besucherrückgänge verursacht. Die Saalfelder Feengrotten hatten im vergangenen Jahr 142.000 Gäste und damit 20.000 weniger als im Vorjahr. Die Besucherzahlen der Barbarossahöhle in Rottleben im Kyffhäuserland sanken von 80.000 auf 69.000. Das Ostthüringer Schaubergwerk in Kamsdorf verlor mehr als zwei Drittel und zählte nur 1700 Gäste. Und im Erlebnisbergwerk Merkers fielen die Zahlen sogar von jährlich 80.000 auf 23.000.
Zwangsschließungen und begrenze Besucherkapazitäten konnten eine starke Sommersaison nicht ausgleichen. Die Bilanzen 2021 dürften nicht besser ausfallen. Seit Jahresbeginn sind die Höhlen und Bergwerke geschlossen. Die Hoffnungen ruhen auf baldigen Öffnungen.
Im Saalfelder Feenweltchen, dem Abenteuerwald der Feengrotten, warten bereits neue Attraktionen auf junge Besucher, wie Leiterin Yvonne Wagner ankündigt. Auf der Elfenwiese gibt es einen Trollschatz-platz, wo nach Schätzen gegraben werden kann. In der Vogelzwitscher-ecke kann man Vögel am Gesang erraten.
Gerade mit Blick auf die Botanischen Gärten und Tierparks kann Yvonne Wagner nur schwer nachvollziehen, warum nicht zumindest ihr Feenweltchen öffnen darf. Zumal die Schließung die Liquidität der Saalfelder Feengrotten und Tourismus Gmbh kontinuierlich abbaue.
Auch der Kamsdorfer Verein zur Pflege der Bergbautradition leidet unter finanziellen Verlusten. 2020 nahm der Verein nur 16.000 anstelle der sonst üblichen 35.000 Euro ein, auch weil Veranstaltungen ausfallen mussten. Dank Corona-hilfen konnten immerhin Verbindlichkeiten bedient und Reparaturen finanziert werden. Die aktuelle Schließzeit nutze der Verein, um einige Erneuerungen vorzunehmen, sagt der Vorsitzende Werner Groll. Unter Tage wird etwa die Beleuchtung von Halogen- auf Led-flutlichtstrahler umgestellt.
Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten gibt es auch in der Barbarossahöhle und im Bergwerk Merkers. Während die Mitarbeiter in Saalfeld und Kamsdorf derzeit in Kurzarbeit sind und in Rottleben zumindest zeitweise waren, setzt das Kaliwerk Werra das Personal seines Besucherbergwerks Merkers derzeit in anderen Unternehmensbereichen ein. Für die Zeit nach der Wiedereröffnung empfiehlt Pressesprecher Ulrich Göbel wegen des zu erwartenden Ansturms, Termine zu reservieren.