Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Zwiwel sucht Teilnehmer für Jugendforum Unstrut-hainich
Verein stellt Gremium für junge Menschen bis 27 Jahre auf. Jugendliche bekommen Budget
Der Verein Zwischenwelten (Zwiwel) hat den Zuschlag für die Organisation eines Jugendforums für den Unstrut-hainich-kreis bekommen. Es soll Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 13 bis 27 Jahren eine Plattform für eigene Ideen geben und zur demokratischen Mitbestimmung anregen.
Zwiwel engagiert sich seit Langem für die aktive Beteiligung junger Menschen. Seit zwei Jahren veranstaltet der Verein seinen Jugenddialog. Die Idee der Veranstaltung ist, die Themen, die für junge Menschen wichtig sind, zu erarbeiten und zu diskutieren.
Darauf aufbauend soll nun ein festes Gremium entstehen. Im Gespräch mit dieser Zeitung betont Oliver Zimmermann, der Vorsitzende von Zwiwel, dass es nicht darum gehe, den Jugendlichen eine Geschäftsordnung und eine Satzung vorzusetzen, in deren Rahmen sie sich zu organisieren haben. „Bei einer Auswertung der Wunschprojekte haben wir festgestellt, dass die Kids mit dem Begriff Jugendparlament nichts anfangen können. Wenn wir sie aber fragen, ob sie über eigene Projekte bestimmen wollen, sind sie dabei. Es geht um Diskussionen auf Augenhöhe.“
6000 Euro zur Umsetzung eigener Projekte
Schon jetzt lägen etwa 20 Anmeldungen von Interessierten vor. Vom 3. bis 5. September soll ein kostenfreies Workshop-wochenende zum Jugendforum stattfinden. Dort gehe es zunächst darum, sich kennenzulernen und als Gruppe zusammenzuwachsen und Ideen zu sammeln. Bis Dezember sollen die ersten Projekte umgesetzt werden.
Dafür bekommt das Jugendforum ein Jahresbudget von 6000 Euro. Trotz der lockeren Atmosphäre gebe es Regeln, sagt Oliver Zimmermann. So könne jeder für seine Idee werben, aber entschieden werde in einer demokratischen Abstimmung.
Den Mitgliedern zur Seite steht Lea Zöller. Die Sozialpädagogin wird den Jugendlichen beispielsweise helfen, Anträge auf Fördergeld zu formulieren und einzureichen.
Wie häufig und wo sich das Jugendforum trifft, werde sich zeigen. Dies hänge auch davon ab, woher die Mitglieder kommen. Das Forum soll sich in seinen Aktivitäten nicht auf die großen Städte Mühlhausen und Bad Langensalza beschränken – zumal dort eigene Jugendparlamente in Arbeit sind. Wesentlich ist die Kooperation mit den Schulen.
Im Idealfall, so die Vorstellung der Organisatoren von Zwiwel, gibt es künftig an jeder Schule zwei Ansprechpartner, die über die Aktivitäten des Forums informieren. Am schwarzen Brett könnte über aktuelle Themen berichtet werden.
Hinter dem Jugendforum steht eine ganze Reihe von Akteuren. Zunächst einmal ist das Forum eine Aktivität der lokalen Partnerschaft für Demokratie im Unstrut-hainich-kreis. Dieses Bündnis existiert seit 2015 und besteht aus Verantwortlichen der kommunalen Politik, der Verwaltung sowie Aktiven aus Vereinen, Verbänden, Kirchen und ähnlichem. Gefördert wird diese Partnerschaft vom Bund und vom Land. Die federführende Behörde ist das Landratsamt. Zwiwel beratend zur Seite steht wiederum das Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft.