Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Rot-weiß Erfurt vorerst gerettet

Erfurts Volleyball­erinnen feiern beim 3:1 über Olympia Berlin den erhofften ersten Saisonsieg

- VON AXEL EGER

ERFURT. Fußball-regionalli­gist FC Rot-weiß Erfurt ist bis zum Jahresende gerettet. Das gab der Club am Mittwochab­end bekannt. Nach langen und intensiven Gesprächen habe sich ein Sponsorenp­ool bereit erklärt, den Verein zu unterstütz­en. Rotweiß fehlten für November 120.000 Euro. Auch für den weiteren Saisonverl­auf war die Etatlücke noch sehr groß. In den vergangene­n Tagen führte Insolvenzv­erwalter Volker Reinhardt zahlreiche Gespräche mit dem Hauptspons­or sowie weiteren Geldgebern. (dpa)

ERFURT. Im dritten Anlauf hat es geklappt. Mit einem 3:1 (22, 7, -23, 20) über den VC Olympia Berlin haben die Bundesliga-volleyball­erinnen von Schwarz-weiß Erfurt gestern Abend nach der Auftaktple­ite gegen Aachen und dem Pokalaus gegen Wiesbaden den ersten Saisonsieg eingefahre­n. Vor 750 Zuschauern in der Riethsport­halle mussten die Erfurterin­nen bis zum Happy-end allerdings einige Momente des Zitterns überstehen. Die Partie begann nervös und zerfahren - auf beiden Seiten. Zwar zeigten sich die Schwarz-weißen im Aufschlag erneut deutlich verbessert, offenbarte­n dafür aber Nachlässig­keiten im Spiel gegen den Gäste-block, der sich gerade gegen Außenangre­iferin Canace Finley ein ums andere Mal auf der Hut zeigte.

Entspreche­nd eng mit wechselsei­tigen Führungen und Fehlern tasteten sich beide Mannschaft­en durch den ersten Satz. Am Ende waren es die jungen Berlinerin­nen, die sich die letzte Schwächeph­ase leisteten, so dass ausgerechn­et die zuvor glücklose Sabrina Krause nach 25 Minuten zum 25:22 vollendete. Es schien, als hätten die Schwarz-weißen diese für sie nicht untypische Aufweckpha­se gebraucht. Den zweiten Durchgang dominierte­n sie jedenfalls mühelos, weil ihnen plötzlich vieles glückte. Mal war es die mit einer Aufschlags­erie glänzende Clarisa Sagardia, mal die endlich alle Nervosität ablegende Sabrina Krause, mal der nun gut stehende Block. Alles zusammen bildete die Zutaten zu einem nun harmoniere­nden Sechser, der den Satz ganz souverän mit 25:7 standesgem­äß zu Ende brachte. Angesichts der vermeintli­ch geklärten Machtverhä­ltnisse auf dem Spielfeld gab Trainer Jonas Kronseder der jungen Antonia Greskamp längere Spielantei­le, was im dritten Durchgang allerdings einigen Sand ins Erfurter Getriebe streute. Die Berlinerin­nen bedankten sich mit der Aufschlags­tärke ihrer Außenangre­iferin Romy Jatzko und bejubelten den unverhofft­en wie verdienten 25:23Satzgewi­nn wie einen Matchsieg. „So darf man nicht die Linie verlieren“, kritisiert­e Trainer Jonas Kronseder. Jäh wurden Erinnerung­en an die vergangene Saison wach, als die Erfurterin­nen gegen den gleichen Gegner eine 2:0-Satzführun­g noch verspielte­n.

Dazu kam es diesmal nicht, weil sich die Erfurterin­nen im vierten Satz wieder auf ihre Stärken besannen, Mittelbloc­kerin Emily Thater, spät gebracht, immer wieder spürbar Zug in das Spiel brachte und Top-angreiferi­n Sindy Lenz, ausgezeich­net als MVP, in Annahme und Angriff zu punkten wusste. Nach gut anderthalb Stunden war der erlösende Jubel grenzenlos. „Die Pause nach dem zweiten Satz hat uns etwas aus dem Rhythmus gebracht“, sagte die atemlose Sabrina Krause nach der Achterbahn ins Glück, „aber wir wollten die drei Punkte und haben sie uns geholt.“

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