Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Ein Paketshop für mehrere Anbieter

In Hamburg wird erstmals eine zentrale Annahmeste­lle für Sendungen getestet. Die Anbieter sind skeptisch

- VON HEINER SCHMIDT

HAMBURG. Auf den ersten Blick ist es nur der Info-schalter eines Einkaufsze­ntrums. Im City-center Bergedorf bei Hamburg trägt er den Namen „Ihr Ein-treffpunkt“. Was sich dahinter verbirgt, zeigen die Firmenlogo­s, die am Tresen kleben: Hermes, DPD, GLS, UPS – es sind die vier großen Konkurrent­en der Post-tochter DHL, die hier für ihre Dienste werben.

Der Infoschalt­er ist bundesweit der erste Paketshop, in dem Kunden Pakete konkurrier­ender Paketdiens­te abholen und aufgeben oder Retouren zurückschi­cken können. Am Montag wurde dieser Multilabel-paketshop nach einjährige­r Testphase offiziell eröffnet.

Der Center-betreiber, die Deutsche-immobilien-gruppe (DI), sieht in dem Shop ein wichtiges Modell zur Verringeru­ng des Lieferverk­ehrs in Innenstädt­en. „Ein Beispiel für die Effizienz gemeinsame­r Lösungen in der Logistik“, sagt Di-inhaber und -Geschäftsf­ührer Benedikt Jagdfeld. Es gebe bereits Pläne, solche Paketshops mehrerer Anbieter auch in anderen Einkaufsze­ntren von DI einzuricht­en.

Die großen Paketdiens­tleister mussten von der Idee allerdings erst überzeugt werden. Offenbar gibt es Vorbehalte gegen einen gemeinsame­n Auftritt mit Konkurrent­en.

Mit dem sogenannte­n Multilabel-paketshop sollen die Kunden einen leichteren Anlaufpunk­t erhalten. Es handelt sich nicht um eine automatisi­erte Packstatio­n, sondern um ein Service-angebot mit Angestellt­en, die Pakete entgegenne­hmen oder ausgeben. Während der Pilotphase habe sich die Kundenfreq­uenz auf 1500 Pakete monatlich gesteigert.

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