Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Zwei Frauen, 13 Männer
Die AFD kam bei ihren Listenwahlen für die Landtagswahl nur bis Platz 15 – Ein enger Höcke-mitarbeiter scheiterte mit seiner Kandidatur
ERFURT. Bisher ist nur ein Drittel der geplanten 44 Plätze auf der Afd-landesliste für die Landtagswahl in einem Jahr vergeben. Nach zwei Tagen voller Einzelabstimmungen, Kampfkandidaturen und organisatorischer Probleme musste die Landespartei ihre Wahlversammlung am Sonntagabend in Arnstadt unterbrechen. Sie soll am letzten Oktoberwochenende an einem anderen Ort in Thüringen fortgesetzt werden.
Die etwa 300 Mitglieder kamen bis Platz 15, wobei die AFD angesichts der Umfragen mit mindestens 20 Sitzen rechnet. Nur zwei Frauen wurden gewählt. An der Spitze stehen, wie bereits berichtet, die beiden Landeschefs Björn Höcke und Stefan Möller, dahinter folgen der Jenaer Kreischef Denny Jankowski, die einzige Vorstandsfrau Tosca Kniese, der Südthüringer Anwalt Robert Sesselmann und Parteisprecher Torben Braga.
Fast alle Plätze waren hart umkämpft. Auf der 7 setzte sich Michael Kaufmann durch. Der Professor an der Erst-abbehochschule in Jena war schon einmal Spitzenkandidat in Thüringen, und zwar für die Europawahl 2014. Auf Platz 8 schaffte es Bankkaufmann Jens Cotta, er ist Kreischef des Verbandes Kyffhäuserkreis-sömmerdaweimarer Land. Danach folgen mit Olaf Kießling, Corinna Herold und Jörg Henke drei Landtagsabgeordnete.
Auf der 12 steht der Gastwirt Dieter Laudenbach. Ihm folgt auf der 13 der Polizeibeamte Torsten Czuppon, er ist Stellvertreter von Cotta im Kreisverband. Bemerkenswert: Er setzte sich gegen Gerhard Siebold durch, den intern umstrittenen Büroleiter Höckes in der Landtagsfraktion.
Nicht nur die Niederlage von Siebold zeigte, dass Björn Höckes Kontrolle der Partei nicht vollständig ist. Auch er selbst sah sich in Arnstadt genötigt, seine internen Gegner zu attackieren. Die kleine Gruppierung „Alternative Mitte“, die sich als liberaler Hort in der Partei sieht, forderte daraufhin die Bundesspitze auf, Höcke aus der AFD zu werfen. Er sei für breite Wählerschichten unwählbar und zerstöre damit die Partei von innen.