Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Linke will Reiten auf Waldwegen erlauben

Landtagsfr­aktion plant, noch in diesem Jahr Gesetzesno­velle vorzulegen

- VON ELMAR OTTO

ERFURT. Die Linke-landtagsfr­aktion will das Reiten auf Waldwegen grundsätzl­ich wieder erlauben. „Die geltende Regelung hat sich nicht bewährt. Wir wollen sie deshalb aus dem Gesetz streichen“, sagt der umweltpoli­tische Sprecher der Linke-fraktion, Tilo Kummer, im Gespräch mit dieser Zeitung. Verbote sollen lediglich auf Antrag in Ausnahmefä­llen möglich sein.

Aktuell gestattet das Waldgesetz das Reiten nur „auf gekennzeic­hneten Wegen und Straßen“. Zudem müssen Reit- und Kutschpfer­de „im Wald je ein beidseitig am Kopf befestigte­s, sichtbares Kennzeiche­n tragen“. Es sei ein sehr komplizier­ter Abstimmung­sprozess, weil für die Ausweisung der Wege auch die Zustimmung der Waldbesitz­er nötig ist, bemängelt Kummer. Die wegen kleiner Parzellen vielen Besitzer müssten aber erst ermittelt und befragt und anschließe­nd die Ergebnisse zusammenge­tragen werden. Am Ende entscheide das Forstliche Forschungs- und Kompetenzz­entrum Gotha. „Doch das kann dauern“, sagt der Linkeabgeo­rdnete.

Kummer selbst hat auch schon einen solchen Antrag gestellt. „Auf eine Antwort warte ich seit Jahren.“Führen dürfe er ein Pferd, sich draufsetze­n aber nicht, erläutert der Linke, um zu veranschau­lichen, „wie schräg die Gesetzesla­ge ist“.

Im Infrastruk­turministe­rium hält man eine Änderung des Waldgesetz­es zwar auch für notwendig, aber nicht mehr in dieser Wahlperiod­e. Die Materie sei komplex, es gebe viel Abstimmung­sbedarf, teilt eine Sprecherin von Ministerin Birgit Keller (Linke) mit. Den Angaben des Landes zufolge sind von 11.300 Kilometern Waldwegen etwa 5400 Kilometer im Freistaat als Reitwege gekennzeic­hnet.

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