Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wolffs Paraden sichern WM-Platz fünf
Deutsche Handballer schlagen Norwegen. Dänemark gelingt der Titel-Hattrick
Alfred Gislason strahlte über das ganze Gesicht, nach dem versöhnlichen Ende des WM-Abenteuers fiel eine riesige Last vom Bundestrainer ab. „Ich bin sehr erleichtert und sehr stolz. Das tut der Mannschaft für ihr Selbstvertrauen und ihren weiteren Lauf extrem gut“, sagte Gislason nach dem 28:24 (16:13) gegen Norwegen. Mit dem siebten Sieg im neunten WMSpiel schlossen die deutschen Handballer die Weltmeisterschaft auf dem fünften Platz ab. Gislason sprach danach von einem „Riesenerfolg“, auch der am Sonntag erneut überragende Torhüter Andreas Wolff war „sehr zufrieden. Wir haben die erweiterte Weltspitze erreicht. Das ist eine gute Basis, um in das nächste Jahr zu gehen.“
Mit einem beherzten Auftritt, großer Konsequenz und Wolff, dem 18 Paraden gelangen, im Tor holte sich das unerfahrene Team knapp ein Jahr vor der Heim-EM in Deutschland ein gutes Gefühl. Kapitän Johannes Golla, Luca Witzke und Kai Häfner (je fünf Tore) waren vor 6260 Zuschauern in der Tele2-Arena in Stockholm die erfolgreichsten Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). „Der fünfte Platz stellt den Anfang der Entwicklung, die wir hoffentlich noch nehmen werden, gut dar“, sagte Wolff.
Auch die Verbandsführung äußerte sich zufrieden. „Wir sind im Turnier einen Schritt nach vorne gegangen. Wir haben uns im engsten Verfolgerfeld platziert. Die Spielweise und der Auftritt bestätigen, dass wir uns näher an die Weltspitze herangearbeitet haben“, stellte DHB-Sportvorstand Axel Kromer fest: „Wir hatten immer unsere Siegchancen.“
Im Viertelfinale gegen Rekordchampion Frankreich hatte Deutschland an der Sensation geschnuppert, brach ab der 40. Minute jedoch ein. „Wir können noch nicht konstant unser Leistungsvermögen abrufen. Das liegt zum einen an der Unerfahrenheit der Spieler, aber auch an der Breite, die etwa die Franzosen oder Dänen haben“, konstatierte Kromer.
Am Sonntagabend haben Dänemarks Handballer dann als erste Mannschaft in der 85-jährigen WM-Geschichte den Titel-Hattrick perfekt gemacht. Der Gold-Gewinner von 2019 und 2021 setzte sich in Stockholm im Finale gegen Frankreich mit 34:29 (16:15) durch. Zuvor hatte sich Spanien durch ein 39:35 (18:22) gegen Europameister Schweden die Bronzemedaille gesichert.