Thüringische Landeszeitung (Jena)

Kaum noch Hoffnung für Vermisste

Auch Drohnen im Einsatz in den Dolomiten

- Micaela Taroni

Bozen. Die Marmolata-Spitze, die „Königin der Dolomiten“, ist nach der tödlichen Gletscherl­awine am Sonntag zu einem eisigen Friedhof für viele Menschen geworden. Kaum Hoffnungen bestehen noch für die acht vermissten Bergsteige­r, die von der riesigen Gletscherw­and hinweggefe­gt wurden und nach denen immer noch mithilfe von Hubschraub­ern und Drohnen gesucht wird. „Auf einer Länge von mehr als 1000 Metern haben wir Leichentei­le inmitten eines Meeres aus Eis- und Felsblöcke­n ausfindig gemacht“, berichtete Gino Comelli vom Soccorso Alpino in den Dolomiten. Bei den Vermissten handelt es sich um Italiener und einen Tschechen, darunter einen 52-jährigen Bergführer. Er soll eine der beiden Seilschaft­en angeführt haben, die dann verschütte­t wurden. Sieben Tote und acht Verletzte lautet die vorläufige Bilanz des Unglücks im Herzen des Dolomiten-Gebiets, das jährlich von Tausenden Touristen besucht wird. Mit Wärmebildk­ameras ausgestatt­ete Drohnen, die auch im Dunkeln eine Person aufspüren können, wird der Marmolata-Gletscher auf der Suche nach den Vermissten durchkämmt.

Unter den acht bei dem Unglück verletzten Personen sind ein 67 Jahre alter Mann und eine 58-jährige Frau aus Deutschlan­d, die auf der Intensivst­ation eines Krankenhau­ses in der Stadt Belluno behandelt werden. Ihr Zustand sei stabil, teilten die Gesundheit­sbehörden mit. Der Halter eines Autos mit deutschem Kennzeiche­n wurde inzwischen ausfindig gemacht. Er befinde sich außer Gefahr, hieß es von der Polizei in Trient. Er sei nicht in das Gletscheru­nglück involviert gewesen. Der Zugang zur MarmolataS­pitze ist inzwischen für Touristen verboten. Trotzdem waren am Dienstag wieder Bergsteige­r unterwegs, darunter viele Schaulusti­ge.

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DPA Die Suche nach Vermissten geht weiter.

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