Thüringische Landeszeitung (Jena)
Spezialisten der Selbstversenkung
Paris scheitert erneut vorzeitig. Vereinspräsident verliert die Nerven
Donnarumma nach Ansicht AlKhelaifis gefoult haben soll. „Ich frage mich, was macht der Videoschiedsrichter? Für mich war das ein Foul. Es ist eine Schande“, sagte PSG-Trainer Pochettino. Äußerungen seines Chefs Al-Khelaifi sollen weniger zitierfähig gewesen sein, dessen gesamtes Gebaren bestrafungswürdig.
Für die Uefa ist der Auftritt AlKhelaifis ein delikates Thema, bekleidet der 48-Jährige im europäischen und weltweiten Fußball doch wichtige Posten. Neben dem Tagesgeschäft als PSG-Präsident ist er seit 2019 Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees sowie Vorsitzender der Clubvereinigung ECA. Er mischt zudem im Organisationskomitee der in diesem
Paris-Präsident Nasser al-Khelaifi Jahr anstehenden WM in seiner Heimat mit. Al-Khelaifi sein Fehlverhalten nachzuweisen, könnte allerdings einfach werden, da ein Real-Mitarbeiter die Szenen per Video festgehalten haben soll. Auch in der PSG-Kabine soll es hoch her gegangen sein. Berichten zufolge soll es dort eine Auseinandersetzung zwischen Superstar Neymar und Torhüter Donarumma gegeben haben. Das Ende dürfte das Aus in der Königsklasse wohl auch für Pochettino eingeläutet haben. Dem argentinischen Trainer ist es nicht gelungen, dem Pariser Star-Ensemble ein dominantes und den Fähigkeiten entsprechendes Spiel zu verordnen.
Die französische Sport-Tageszeitung „L’Équipe“brachte es auf den Punkt: „Es ist die Geschichte eines Clubs, der nicht aus seinen Fehlern lernt und weiter alle Stars dieser Welt rekrutieren könnte, ohne dass es groß etwas ändern würde. Zumindest solange die Philosophie sich nicht weiterentwickelt, solange die gleichen Fehler sich Jahr für Jahr wiederholen, solange die Einzelnen sich im Schnitt wichtiger finden als die Farben, die sie verteidigen.“