Thüringische Landeszeitung (Jena)
Einkaufen rund um die Uhr
Einen 24-Stunden-Dorfladen wollen 29 Antragsteller in Thüringen einrichten
Erfurt. Der Ansturm auf das Förderprogramm ist groß: 29 kommunale und private Antragsteller wollen nach Angaben des Thüringer Infrastrukturministeriums mit Zuschüssen vom Land einen 24-StundenDorfladen einrichten. Das vier Millionen Euro schwere Programm war erst Mitte April vorgestellt worden, bis zum 31. Mai konnten Anträge eingereicht werden.
„Die Resonanz freut uns und zeigt, dass unser Ministerium ein bedarfsgerechtes Förderangebot geschaffen hat“, sagt ein Sprecher. Ziel sei es, die Einrichtung wohnortnaher Versorgungspunkte finanziell zu unterstützen, die rund um die Uhr zugänglich und eigenständig von Bürgern nutzbar sind. Das trage dazu bei, gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen zu gewährleisten.
Eingegangen seien jeweils zehn Anträge aus Ost- und Mittelthüringen, sechs aus Nord- und drei aus Südthüringen. Derzeit würden die Anträge mit Hochdruck geprüft, um die Fördermittel so schnell wie möglich auszuzahlen. Die Fördersätze belaufen sich je nach Antragssteller auf 40 bis 60 Prozent, der Maximalbetrag liegt bei 200.000 Euro.
Finanzschwache Kommunen können zudem mit einer Erhöhung um 20 Prozent rechnen, wie auch mit einer um fünf Prozent höheren Förderung honoriert werden soll, wenn wenigstens ein Fünftel des Gesamtsortiments mit Produkten bestückt ist, die das Thüringer Qualitätszeichen tragen. Der erste 24Stunden-Dorfladen Thüringens war Anfang 2020 in Altengottern (Unstrut-Hainich-Kreis) eröffnet worden: ein rein digitaler Tante-Emma-Laden mit mehr als 1200 Produkten, zu dem die Kunden mit einer Kundenkarte und einem Pin Zugang haben.
Inzwischen haben sich dafür bereits mehr als 850 Kunden angemeldet. Der private Unternehmer, der den Markt errichtete, plant weitere solche Läden in Kammerforst und Nägelstedt (beide ebenfalls im Unstrut-Hainich-Kreis).