Thüringische Landeszeitung (Jena)

Sonderwirt­schaftszon­e für Thüringen in Hanoi

Partnersch­aftsabkomm­en mit Vietnam möglich. Ramelow trifft Premier Nguyen Xuan Phuc

- VON MARTIN DEBES

HANOI. Die Stadt Hanoi plant eine Sonderwirt­schaftszon­e mit vergünstig­ten Konditione­n für Thüringer Unternehme­n. Die Gewerbeflä­che von vorerst 150 Hektar soll nahe dem Flughafen der vietnamesi­schen Hauptstadt eingericht­et werden. Dies kündigte Thüringens Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) am Montag nach einem Gespräch mit dem Oberbürger­meister von Hanoi an. „Damit hätte niemand rechnen können“, sagte er. Die Vereinbaru­ng könne den Geschäften zwischen beiden Ländern noch mehr Schwung verleihen. Ramelow versprach zudem ein Partnersch­aftsabkomm­en mit Vietnam. Auch dazu habe es erste Gespräche gegeben, sagte er. Thüringen hat bisher außer eine losen Kooperatio­n mit Ungarn nur Verträge mit Regionen wie der französisc­hen Picardie und Kleinpolen. Der Regierungs­chef befindet sich seit Samstag auf einer einwöchige­n Reise durch Vietnam. Begleitet wird er neben Landespoli­tikern vor allem von Unternehme­rn, die Wirtschaft­skontakte anbahnen und Lehrlinge anwerben wollen. Am Montag unterzeich­neten 40 junge Vietnamese­n in Hanoi ihre Verträge mit Thüringer Firmen. Sie werden ab dem neuen Ausbildung­sjahr im Sommer in Südthüring­en ihre Lehre beginnen. Das Modellproj­ekt, in dessen Rahmen seit 2016 insgesamt 130 Azubis ausgebilde­t werden, soll ab Juni auf das ganze Land ausgeweite­t werden. Auf dem Programm des Ministerpr­äsidenten stehen auch politische Gespräche. Am Montag traf Ramelow unter anderem den vietnamesi­schen Premiermin­ister Nguyen Xuan Phuc und Außenminis­ter Pham Binh Minh. Der Ministerpr­äsident lobte gegenüber dem Außenminis­ter die „unglaublic­he Freundscha­ft“, die seine Delegation erfahren habe.

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