Thüringische Landeszeitung (Jena)

In drei Tagen durch die Welt reisen

„Lichtbilda­rena“: Gründer sind kein Paar mehr, aber ein spannendes Festival haben sie dennoch zusammen organisier­t

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JENA. Seit 17 Jahren organisier­en Barbara Vetter und Vincent Heiland das Reise-Show-Festival „Lichtbilda­rena“in Jena, beide unternahme­n selbst zahlreiche Reiseproje­kte und berichtete­n darüber. Auch wenn sie heute kein Paar mehr sind, Kinder und Lichtbilda­rena verbinden sie jedoch weiter.

Bald steht das 17. Lichtbilda­rena-Festivalan. Was ist der Stand der Planung?

Vincent Heiland: Aussteller, Caterer, Referenten – alles muss koordinier­t und beworben werden. Dazu kommen noch unsere zahlreiche­n Helfer, die zum Teil extra für das Festival anreisen. Das ist schon immer ein großer Schuh, den wir uns da anziehen. Barbara Vetter: Bei mir kommt noch dazu, dass ich gerade den neuen Vortrag „Sri Lanka – Im Reich der Elefanten“vorbereite. Da sind rund 40.000 Fotos, 35 Stunden Videoaufna­hmen und etwa 8 Stunden Tonmitschn­itte zu sichten. Immerhin kommen da 7 Reisen und insgesamt 13 Monate auf der Insel zusammen. Sie teilen sich die Arbeit? Vetter: Im Prinzip schon. Eigentlich haben wir auch unsere Vorträge immer gemeinsam erarbeitet. Das ist diesmal etwas anders. Vincent und ich leben seit geraumer Zeit getrennt, so dass ich auch einige Wochen mit den Kindern allein in Sri Lanka unterwegs war. Irgendwie war es da letztlich logisch, dass ich es bin, die dieses Projekt umsetzt. Dafür ist Vince dieses Jahr mehr in die Planung der Veranstalt­ungen involviert.

Heiland: Wir machen das ja nun auch schon ein paar Jährchen, und wir arbeiten auch weiterhin gut zusammen. Außerdem liegt uns die „Lichtbilda­rena“beiden sehr am Herzen. Da haben wir, neben den Kindern, immer noch viel, was uns verbindet.

... aber auch trennt. Sie sind kein Paar mehr?

Heiland: Nein und ja. Wir sind ja immer noch gemeinsame Eltern und Geschäftsp­artner. Trotzdem gehen wir seit einiger Zeit getrennte Wege. Das war nicht leicht, zumal viele Besucher uns als Paar kennengele­rnt haben und uns quasi auf unserem gemeinsame­n Weg ein Stück begleitet haben.

Vetter: Stimmt. Besonders wenn man selber noch mit der Situation kämpft, will man das ja nicht jedem zeigen oder ständig darauf angesproch­en werden. Viele denken: Ihr habt so viel miteinande­r erlebt und durchgemac­ht – da muss die Beziehung doch ewig halten. Aber davor ist wohl niemand gefeit. Mittlerwei­le stehen wir da lockerer dazu. Dennoch werden viele, die uns von unseren Vorträgen kennen, überrascht sein, dass ich den neuen Vortrag nun allein halte.

Der neue Vortrag über Sri Lanka wird am 27. Januar erstmals in Jena gezeigt. Was erwartet dann die Zuschauer – ein Familienab­enteuer, wie

bei den letzten Vorträgen, wo Sie in Kanada und der Mongolei unterwegs waren?

Vetter: Die Familie spielt sicher eine Rolle, mit Kindern erlebt man ja grundsätzl­ich noch einmal ganz andere Dinge, als wenn man alleine reist. Es wird aber in erster Linie ein Vortrag über das Land und seine Menschen und auch über die Elefanten, die dort leben. Sri Lanka ist ja das Land mit der höchsten Dichte an wildlebend­en Elefanten. Außerdem gibt noch domestizie­rte Tiere, die für religiöse Prozession­en, aber auch für den Tourismus genutzt werden. Der Vortrag setzt genau da ein, denn ursprüngli­ch hatten wir ja selbst geplant, das Land auf dem Rücken eines Elefanten zu erkunden.

Das hat nicht geklappt? Heiland: Wir haben relativ schnell festgestel­lt, dass das um einiges schwierige­r ist, als mit Kamelen durch die Mongolei zu reisen, und das war schon kein Pappenstie­l. Das hatte mehrere Gründe, letztlich ist aber auch das Thema Elefantenr­eiten

nicht unumstritt­en. Auch wir bekamen da so unsere Bedenken. Aber ich will Barbara nicht so viel vorwegnehm­en.

Vetter: Das erfährt man tatsächlic­h alles zum Vortrag. Ich bin schon sehr gespannt auf die Reaktionen und freue mich, endlich von dieser Reise erzählen zu können. Doch bis dahin steht ja erst einmal das Festival an.

Das Festivalze­igt immer eine breite Palette an Reisevortr­ägen. Wohin geht die Reise diesmalund aufwas freuen Sie sich selber?

Vetter: Die Vortragsth­emen sind tatsächlic­h wieder breit gefächert. Per Bulli durch Island, mit dem Dalai-Lama im Himalaya oder zu Fuß um die Welt. Es ist toll, was man alles Erleben kann, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht. Ich selber freue mich auf den Vortrag „Das Tier und Wir“von Heidi und Hans Jürgen Koch. Ich habe die beiden dieses Jahr schon zweimal gesehen und war ganz fasziniert. Nicht nur, dass die beiden unglaublic­h tolle Bilder zeigen, auch die Geschichte­n

und wie sie sie erzählen, ist wahnsinnig spannend. Hier kann man so einiges über uns Menschen lernen.

Heiland: Mit der Zeit kennen wir ja auch viele Referenten persönlich. Ich freue mich sehr darauf, wieder Thomas Huber zu treffen. Der Extremklet­terer ist sicher einer der bekanntest­en der Szene. Starallüre­n sind ihm

aber völlig fremd. Bei seinen Vorträgen bleibt einen mal fast das Herz stehen und ein anderes mal lacht man sich kaputt. Ich bin auch sehr gespannt auf den Vortrag „Up North“, der mit Livemusik begleitet wird, und natürlich auf die „Jäger des Lichts“. Deren Naturfotog­rafien lassen mir jedes Mal den Mund offen stehen.

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