Thüringische Landeszeitung (Jena)
Thüringen als Großmacht
Ein Vortrag von Steffen Raßloff
HERMSDORF. Thüringen, nicht nur von der Werra bis zur Weißen Elster, sondern von Main und Donau bis zur Elbe?
Ja, so groß war Thüringen einmal. „In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts gelang den Thüringern die Bildung eines mächtigen Königreiches. Gewissermaßen im Windschatten der germanischen Großreiche stiegen sie zur Vormacht außerhalb des untergegangenen Römischen Reiches auf.“Zu lesen ist dieses, für viele Zuhörer des gut gefüllten Vortragsraums der Technischen Sammlung in Hermsdorf neue und interessante Detail der Thüringer Geschichte, in dem neuen Buch des Historikers Steffen Raßloff „Kleine Geschichte Thüringens“.
Während eines kurzweiligen und spannenden Vortrags lud der Autor nicht nur zu einem neuen Blick auf die Geschichte Thüringens ein, sondern präsentierte auch sein Werk „Die Thüringer Landgrafen – Geschichte und Sagenwelt“.
Das große Königreich der Thüringer hielt nicht lange, schon 531 unterlagen sie dem Heer der Frankenkönige, aber die Geschichte Thüringens blieb bewegt.
Steffen Raßloff entfaltete anhand von Bildern der Thüringer Residenzen, spannender Sagen und lustiger Anekdoten ausgewählte Aspekte der Geschichte unseres Freistaates und begeisterte das Publikum. Dabei wurde auch die Rolle Thüringens als „Mustergau“während des Dritten Reiches beleuchtet. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges kam es in vielen Betrieben, so auch in der „Hescho“zum Einsatz von Zwangsarbeitern und -, arbeiterinnen. Sehr beeindruckt war der Historiker davon, in welcher Art und Weise der Verein für Regional- und Technikgeschichte, der zu diesem Abend mit Unterstützung der Buchhandlung Buch Herold eingeladen hatte, diese Zeit aufgearbeitet hat.