Thüringische Landeszeitung (Jena)
Sprengstoffbastler außer Lebensgefahr
20Jähriger wird wochenlang nicht vernehmungsfähig sein – Staatsanwaltschaft rechnet mit langen Ermittlungen
HEILIGENSTADT/GROßBARTLOFF. Der 20-Jährige, der sich bei einer Explosion am Wochenende in Großbartloff lebensbedrohlich verletzt hat, schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Das bestätigte ein Polizeisprecher. Allerdings lasse das keine Rückschlüsse darauf zu, wann der junge Mann, gegen den wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt wird, vernehmungsfähig sein wird. „Das kann noch Wochen dauern“, sagte der Polizeisprecher TLZ.
Spezialeinheiten der Polizei hatten am Montag in Heiligenstadt und in Großbartloff zwei Sprengstofflabore ausgehoben – der 20-Jährige hatte sowohl in seiner Wohnung in einer Heiligenstädter Plattenbausiedlung als auch auf dem elterlichen Grundstück in Großbartloff mit Chemikalien experimentiert.
Welche Motive er hatte und ob er plante, den Sprengstoff konkret einsetzen zu wollen, dazu schweigt die Polizei bisher. Nicht, wie der Sprecher betont, weil in diese Richtung nicht ermittelt würde, sondern weil die Ermittlungen aktuell laufen.
Bei der Mühlhäuser Staatsanwaltschaft hält man sich derzeit bedeckt. „Wir warten die Ermittlungen ab. Das kann einige Wochen dauern“, sagte Staatsanwaltssprecher Dirk Germerodt. Nach wie vor ist unklar, welche Substanzen der Auszubildende daheim und auf dem elterlichen Grundstück hortete und welchen Schaden er hätte anrichten zu können. Es werde, so Germerodt, im persönlichen Umfeld ermittelt und diese Untersuchungen stünden am Anfang.