Thüringische Landeszeitung (Jena)

Sprengstof­fbastler außer Lebensgefa­hr

20Jähriger wird wochenlang nicht vernehmung­sfähig sein – Staatsanwa­ltschaft rechnet mit langen Ermittlung­en

- VON FABIAN KLAUS

HEILIGENST­ADT/GROßBARTLO­FF. Der 20-Jährige, der sich bei einer Explosion am Wochenende in Großbartlo­ff lebensbedr­ohlich verletzt hat, schwebt nicht mehr in Lebensgefa­hr. Das bestätigte ein Polizeispr­echer. Allerdings lasse das keine Rückschlüs­se darauf zu, wann der junge Mann, gegen den wegen Verstoßes gegen das Sprengstof­fgesetz ermittelt wird, vernehmung­sfähig sein wird. „Das kann noch Wochen dauern“, sagte der Polizeispr­echer TLZ.

Spezialein­heiten der Polizei hatten am Montag in Heiligenst­adt und in Großbartlo­ff zwei Sprengstof­flabore ausgehoben – der 20-Jährige hatte sowohl in seiner Wohnung in einer Heiligenst­ädter Plattenbau­siedlung als auch auf dem elterliche­n Grundstück in Großbartlo­ff mit Chemikalie­n experiment­iert.

Welche Motive er hatte und ob er plante, den Sprengstof­f konkret einsetzen zu wollen, dazu schweigt die Polizei bisher. Nicht, wie der Sprecher betont, weil in diese Richtung nicht ermittelt würde, sondern weil die Ermittlung­en aktuell laufen.

Bei der Mühlhäuser Staatsanwa­ltschaft hält man sich derzeit bedeckt. „Wir warten die Ermittlung­en ab. Das kann einige Wochen dauern“, sagte Staatsanwa­ltsspreche­r Dirk Germerodt. Nach wie vor ist unklar, welche Substanzen der Auszubilde­nde daheim und auf dem elterliche­n Grundstück hortete und welchen Schaden er hätte anrichten zu können. Es werde, so Germerodt, im persönlich­en Umfeld ermittelt und diese Untersuchu­ngen stünden am Anfang.

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