Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Eine Kleinstadt im Wandel der Zeit
Manfred Ständer stellt neues Buch zur Stadtgeschichte mit dem Titel „Ohrdruf gestern und heute“vor
Ein Buch gegen die Vorurteile – Manfred Ständer wirft in seinem neuesten Bildband „Ohrdruf gestern und heute“einen Blick auf den Wandel der Stadt. Heute stellt er das Buch im Ohrdrufer Rathaus vor. Über 55 Bilder sind darin zu sehen. Sie stellen die historische Situation der Gegenwart gegenüber und zeigen, wie sich Ohrdruf seit 1953 entwickelt hat. „Viele Leute meinen, in der Stadt hätte sich nichts getan. Tatsächlich hat sich aber sehr vieles verändert. Das, was möglich war, hat die Stadt unternommen“, sagt der Autor zur Absicht hinter seiner nunmehr fünften Veröffentlichung im Erfurter Sutton Verlag. Viele Gebäude und Plätze seien mit den Jahren aus den Gedächtnissen der Ohrdrufer verschwunden, meint der Autor weiter. Nur historische Fotografien, die Ständer seit Jahren sammelt und für sein Buch von vielen Bürgern zur Verfügung gestellt bekam, zeugen noch von deren einstiger Existenz.
Der 63-Jährige, der bei der Stadt für Kultur und Tourismus verantwortlich ist, begab sich kurzerhand Anfang 2018 auf Spurensuche und machte aktuelle Aufnahmen von diesen Orten. „Ich hatte mitunter Schwierigkeiten, die gleiche Perspektive einzunehmen“, sagt Ständer. Oftmals habe das Grün den Blick versperrt oder neue Bauten haben ihm die Sicht genommen. Nichtsdestotrotz gelang es ihm, markante Veränderungen abzubilden.
„Mich bewegt am meisten das ehemalige Freibad“, sagt Ständer. Das marode Bad sei dem Sanierungsstau zu DDR-Zeiten zum Opfer gefallen und nach der Wende abgerissen worden. Heute ist an dieser Stelle nur ein Tümpel zu finden. Auch der Blick vom Rathausturm hat es dem gebürtigen Ohrdrufer angetan. Während auf der historischen Fotografie noch das Offizierscasino zu sehen ist, gibt es davon heute keine Spur mehr.