Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Ein roter Rabe wird schwarz-weiß
Die Erfurter Volleyballerinnen werden ab der neuen Saison von Jonas Kronseder trainiert. Der Coach kommt aus Vilsbiburg
Volleyball-Bundesligist Schwarz-Weiß Erfurt hat einen neuen Trainer gefunden. Jonas Kronseder wird ab der kommenden Saison die Volleyballerinnen auf das Parkett führen. Gestern wurde der 29-Jährige von Geschäftsführer Heiko Herzberg und dem Präsidenten des Vereins SWE Volley-Team, Michael Panse, als Nachfolger von Manuel Müller vorgestellt, dessen Vertrag nicht verlängert wurde.
Kronseder, der aus dem Raum Landshut stammt, war in den letzten fünf Jahren bei seinem Heimatverein und Erfurter Ligakonkurrenten Rote Raben Vilsbiburg. Vor zwei Jahren stieg er vom Assistenten als Cheftrainer auf, war zudem auch als Scout tätig. Am Ball selbst war er zuvor als Zuspieler in der 1. Bundesliga. Nun wechselt er von einem der stärksten Vereine Deutschlands zu einem Verein, der letzte Saison sportlich abgestiegen ist. „Ich will etwas gestalten und meine Erfahrungen einbringen. Das ist was Reizvolles“, erklärt er und ist besonders heiß: „Ich kann es kaum erwarten.“
Die Entscheidung vom Verein fiel schnell für den neuen Trainer. „Er bringt viel Erfahrung mit, er war unser großer Favorit“, so Panse. Die Mannschaft und den Verein lernte er bereits bei Bundesliga-Besuchen zum Ende der letzten Saison kennen.
Kronseder, dessen größter Erfolg der DVV-Pokal sowie die Vize-Meisterschaft 2014 war, unterschrieb einen Vertrag für zwei Jahre.
Das Ziel für die neue Saison lautet erneut Klassenerhalt. „Es wird keiner erwarten, dass wir Schwerin und Dresden schlagen, aber wir wollen sie ärgern“, hofft der neue Trainer.
Doch auch wenn die Saison erst im Oktober startet, und Anfang August das Auftakttraining stattfindet, geht die Arbeit für Herzberg und Kronseder bereits los. Der Kader muss zusammengestellt werden. Nachdem die Leistungsträgerinnen Selma Hetmann, Lisa Stock (beide nach Wiesbaden), Alison Skayhan, Katlin Winters (beide Karriereende) und Eigengewächs Toni Stautz (zum VC Potsdam) den Verein verlassen haben, soll eine bundesligataugliche Mannschaft erstellt werden. Mit jungen und hungrigen Spielern will der Verein erneut in die Saison gehen. „Wir brauchen aber auch eins, zwei erfahrene Spielerinnen – und es werden nicht nur Deutsche sein“, sagt Kronseder, „weil der Markt aus Deutschland derzeit nicht die Spielerinnen hat, die wir brauchen“, fügt Herzberg hinzu. In der kommenden Woche will der Verein bereits zwei Neuzugänge präsentieren.
Etwas weiter ist bereits Ligakonkurrent VfB Suhl, der gestern mit der US-Amerikanerin Ashley Nichole Mariani seinen ersten Neuzugang bekanntgab. Die Mittelblockerin stammt aus dem texanischen Arlington. Die 22-Jährige spielte letzte Saison für die Hawkeyes der University of Iowa.