Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Fantasie und Ideen sind gefragt
Rund ums Wohnen gibt es fast nichts, was Tischler oder Schreiner nicht selbst entwerfen und umsetzen können
Doppelt hält ja bekanntlich besser. Es kann also bestimmt nicht schaden, wenn man einen Beruf ergreift, für den es gleich zwei Bezeichnungen gibt. Egal ob als Tischler im nördlichen oder als Schreiner im südlichen Deutschland: Deine Aufgabe ist es, den natürlichen Werkstoff Holz in Form zu bringen. Daneben verarbeiten Tischler oder Schreiner spezielle Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Glas, Metall und Stein. So vielfältig wie die Materialien sind auch die Produkte, die man in diesem Beruf herstellt.
In vielen Tischler- und Schreinerbetrieben werden Möbel und ganze Inneneinrichtungen, zum Beispiel Küchen gebaut. Aufgabe der Tischler/Schreiner ist es dann, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen und in Abstimmung mit den Kunden eigene Entwürfe umzusetzen. Dabei kann man sich mit Kreativität voll ins Zeug legen. Auch der abschließende Einbau beim Kunden gehört zu den Aufgaben.
Andere Betriebe haben sich auf die Fertigung von Fenstern, Türen oder Treppen spezialisiert. Selbst Wintergärten werden gebaut. Kurz gesagt: Rund ums Wohnen gibt es fast nichts, was Tischler oder Schreiner nicht selbst entwerfen und umsetzen können. Dabei arbeiten sie mit modernen Maschinen, einige sind sogar computergesteuert. Das bedeutet jedoch nicht, dass die handwerkliche Qualität der Arbeit leidet. Im Gegenteil: Die Technik macht diesen Beruf noch leistungsfähiger. Tischler oder Schreiner brauchen zwei Dinge: geschickte Hände und technisches Verständnis. Auch eine Riesenportion Fantasie und Ideen werden benötigt. Richtig angewandt kann man mit diesen Fähigkeiten individuell gestaltete Werke von oft bleibendem Wert anfertigen. Wer also gern mit Werkstoffen arbeitet und sich selbst verwirklichen möchte, für den ist das genau der richtige Beruf – egal ob er sich Tischler oder Schreiner nennt.