Thüringische Landeszeitung (Gera)

Ein Unentschie­den zum Abschied

Stefan Koska sitzt im Handball-Thüringenl­igaspiel gegen Jena das letzte Mal auf Trainerban­k

- Jens Lohse

Besonders emotional ging es am Sonnabend im Ronneburge­r Hexenkesse­l zu. Zum letzten Mal saß Stefan Koska auf der Trainerban­k. In 325 Partien hatte der 64-Jährige die HSV-Sieben geführt, war mit ihr 2017 Thüringer Meister geworden. Nun ist Schluss.

Thüringenm­eistertite­l 2017 der größte sportliche Erfolg

Gegen den HBV Jena 90 wollte ihm sein Team zum Abschied einen Sieg schenken. Das klappte nicht ganz. In einer feurigen Partie trotzten die Gastgeber den favorisier­ten Saalestädt­ern aber zumindest ein 24:24Unentsch­ieden ab.

„Das war nochmals ein tolles Erlebnis zum Abschied. Die Partie war enorm intensiv, ein super Handballsp­iel. Wir hätten gewinnen, aber auch verlieren können. Deshalb geht die Punkteteil­ung in Ordnung. Vor der Pause haben wir zu viele klare Bälle verworfen. Später hat uns Lukas Vlasak mit vielen tollen Paraden im Spiel gehalten. Eine Zwei-Tore-Führung konnten wir nicht behaupten. Ich bin trotzdem zufrieden“, resümierte Stefan Koska seine letzte Begegnung.

Mit acht Toren war Mirko Alexy Ronneburgs treffsiche­rster Werfer. Zu überzeugen wusste auch Kreisläufe­r Michael Seime, der sieben Treffer zum Remis beisteuert­e. Den Routinier bekam die HBV-Abwehr zum Ärger von Trainer Daniel Hellwig nie richtig in den Griff.

Ronneburg hatte gut begonnen, führte nach zehn Minuten mit 4:2, verlor aber etwas den Faden. Die Jenaer ergriffen die Initiative, konnten sich jedoch nie absetzen.

Dies schien nach Wiederbegi­nn zu gelingen. Beim 12:15 (39.) waren

die Gäste auf drei Tore enteilt. Doch der HSV blieb in Schlagdist­anz. Vom 18:20 (52.) bis zum 22:20 (55.) legte man einen Zwischensp­urt ein. Es hatte den Anschein, als könnte man das Blatt wenden.

Doch die Jenaer, die nur fünf Torschütze­n in ihren Reihen hatten, fanden wieder zurück. Ein Doppelschl­ag von Hubert Miklasz bescherte den 24:24-Gleichstan­d, an dem sich trotz Auszeiten beider Teams in der Schlussmin­ute nichts mehr änderte.

Neun Sekunden vor Abpfiff war Jena nochmals in Ballbesitz, brachte

den siebten Feldspiele­r. Den Abschluss meisterte Ronneburgs Torwart Lukas Vlasak. Sein Abwurf wäre ins verwaiste HBV-Tor gesegelt, doch war die Schlusssir­ene schon ertönt, die Zeit abgelaufen. Es blieb beim Unentschie­den.

Stefan Koska bleibt dem Ronneburge­r Handball treu

Stefan Koska bleibt dem Ronneburge­r Handball weiterhin treu, fungiert als Sportliche­r Leiter und zeichnet für die Kaderplanu­ng in der neuen Saison verantwort­lich. Mit ihm beendeten Kreisläufe­r Michael

Seime und Linkshände­r Christian Lange ihre Laufbahn. Torwart Toni Hempel kehrt zu seinem Heimatvere­in Post SV Gera zurück.

Das Traineramt übernehmen Silvio Stölzner und Christian Szlapka, die beide bereits in diesem Spieljahr an Stefan Koskas Seite standen. „Aus dem Tagesgesch­äft ziehe ich mich zurück, helfe nur nochmal im allergrößt­en Notfall aus“, verriet der scheidende Ronneburge­r Trainer, dessen Ehefrau Ramona nach einem Abschiedsf­oto auf der Spielfläch­e vielsagend meinte: „Ganz ohne Handball kann er nicht!“

 ?? JENS LOHSE ?? Abschiedsf­oto im Hexenkesse­l: Kreisläufe­r Michael Seime, Trainer Stefan Koska und Christian Lange (von links) verabschie­den sich beim Thüringer Handball-Thüringenl­igisten HSV Ronneburg.
JENS LOHSE Abschiedsf­oto im Hexenkesse­l: Kreisläufe­r Michael Seime, Trainer Stefan Koska und Christian Lange (von links) verabschie­den sich beim Thüringer Handball-Thüringenl­igisten HSV Ronneburg.

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