Thüringische Landeszeitung (Gera)
Thomas Groß neuer Chef der Helaba
Der 54-Jährige steht ab sofort an der Spitze
Chefwechsel in schwierigen Zeiten: Der bisherige Vize Thomas Groß hat zum 1. Juni die Führung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) übernommen. Der 54-Jährige folgt an der Vorstandsspitze der drittgrößten Landesbank Deutschlands auf Herbert Hans Grüntker (65), der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.
Groß ist seit 2012 Mitglied des Helaba-Vorstandes. Seit Oktober
2015 ist er stellvertretender Vorsitzender des Frankfurter Instituts, das Sparkassen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg mit Dienstleistungen versorgt. Vor seinem Wechsel zur Helaba war Groß von 2008 an im Vorstand der inzwischen zerschlagenen WestLB tätig. Teile des Düsseldorfer Instituts übernahm die Helaba 2012.
Angesichts der wirtschaftlichen Verwerfungen in der Corona-Krise hat der Helaba-Vorstand bislang keine Ergebnisprognose für das laufende Jahr abgegeben. 2019 verdiente die Landesbank sowohl vor Steuern
(533 Mio Euro) als auch nach Steuern (480 Mio Euro) mehr als ein Jahr zuvor. Belastet wurde das Ergebnis durch den Konzernumbau: Bis Ende 2022 sollen 380 bis 400 Arbeitsplätze in der Kernbank gestrichen werden, die zuletzt etwa
2700 Vollzeitkräfte zählte.
Ein anderes Großprojekt in der Sparkassen-Finanzgruppe liegt wegen der Corona-Pandemie auf Eis: die Schaffung eines Zentralinstituts. Nach dem Willen der Sparkassen sollen im ersten Schritt die Helaba und die ebenfalls in Frankfurt angesiedelte Dekabank ein Zusammengehen ausloten. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Helmut Schleweis, hatte angekündigt, er wolle das Projekt wieder aufnehmen, „sobald Corona besiegt ist“.