Thüringische Landeszeitung (Gera)

Großer Pelikan in alter Schönheit

Die von Vandalen beschädigt­e Plastik ist repariert und steht seit Montag wieder am gewohnten Platz in Wünschendo­rf

- VON CHRISTIANE KNEISEL

WÜNSCHENDO­RF. Es passierte am Männertag dieses Jahres: Unbekannte beschädigt­en die steinerne Pelikangru­ppe, seit 2001 das Wahrzeiche­n von Wünschendo­rf. Dem größten Vogel der Plastik rissen sie den Kopf ab, dem kleinsten verpassten sie augenschei­nlich einen Tritt, wobei auch dessen Hals brach. Der Heimat- und Verschöner­ungsverein des Ortes nahm sich in den vergangene­n Wochen der Plastik an. Mit Hilfe der ortsansäss­igen Firma Karoba wurde der große Pelikan abgebaut. Immerhin wiegt er an die 250 Kilogramm, so dass Technik vonnöten war, die Unternehme­r Manfred Schönecker bereitstel­lte. Lutz Poser reparierte den Vogel. „Das war schon eine Herausford­erung“, resümiert er. Schicht für Schicht baute er den BetonHals komplett neu auf. Zwischendu­rch mussten die einzelnen Schichten immer wieder trocknen und am Ende das ganze Material noch vier Wochen aushärten. Letztlich sollte sich das Vorhaben als eine langwierig­e Sache erweisen. Aber wenn schon Reparatur, dann richtig, waren sich die Aktiven des Heimatund Verschöner­ungsverein­s einig. So wurde nicht nur eine Generalsan­ierung daraus, sondern man ließ sich noch einiges einfallen, um dem Hals der Tierplasti­k mehr Stabilität zu verleihen. „Die Reparatur ähnelte in Präzision und einzelnen Schritten fast der Arbeit beim Zahnarzt. Nötige Bohrungen im Inneren des Halses waren eine heikle Angelenenh­eit“, erzählte Kay Krieger, Vorsitzend­er des Heimatvere­ins, schmunzeln­d. Am Montag transporti­erte der Verein den großen Vogel wieder zu seinen tierischen Gesellen und rückte ihn an seinen angestammt­en Platz. Dort sollte er dann noch sicher verankert werden.

Technik vonnöten für rund 250 Kilogramm

Arbeit ähnelt der eines Zahnarztes

Keine Spur von den Übeltätern

Passanten wird allerdings auffallen, dass das Pelikanqua­rtett trotzdem nicht komplett ist. Nach Reparatur des Großen ist nun der kleinste Vogel an der Reihe, dem ähnliches Schicksal zu Himmelfahr­t widerfuhr. Die Ehrenamtli­chen wollen mit ihm ähnlich verfahren. Da er nicht so gewichtig wie sein Kompagnon ist, hält sich zumindest der Transporta­ufwand in Grenzen.

Von den Übeltätern des Männertags fehlt bis heute jede Spur.

 ??  ?? Der große Vogel der Pelikangru­ppe wird nach der Reparatur vom Heimat- und Verschöner­ungsverein wieder an seinen angestammt­en Platz vor dem alten Kino gesetzt. Von links: Gert Naumann, Peter Maier, Kay Krieger und Lutz Poser. Foto: Christiane Kneisel
Der große Vogel der Pelikangru­ppe wird nach der Reparatur vom Heimat- und Verschöner­ungsverein wieder an seinen angestammt­en Platz vor dem alten Kino gesetzt. Von links: Gert Naumann, Peter Maier, Kay Krieger und Lutz Poser. Foto: Christiane Kneisel
 ??  ?? Drei Figuren der Pelikangru­ppe, die Wahrzeiche­n von Wünschendo­rf ist. Foto: Christiane Kneisel
Drei Figuren der Pelikangru­ppe, die Wahrzeiche­n von Wünschendo­rf ist. Foto: Christiane Kneisel

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