Thüringische Landeszeitung (Gera)
Großer Pelikan in alter Schönheit
Die von Vandalen beschädigte Plastik ist repariert und steht seit Montag wieder am gewohnten Platz in Wünschendorf
WÜNSCHENDORF. Es passierte am Männertag dieses Jahres: Unbekannte beschädigten die steinerne Pelikangruppe, seit 2001 das Wahrzeichen von Wünschendorf. Dem größten Vogel der Plastik rissen sie den Kopf ab, dem kleinsten verpassten sie augenscheinlich einen Tritt, wobei auch dessen Hals brach. Der Heimat- und Verschönerungsverein des Ortes nahm sich in den vergangenen Wochen der Plastik an. Mit Hilfe der ortsansässigen Firma Karoba wurde der große Pelikan abgebaut. Immerhin wiegt er an die 250 Kilogramm, so dass Technik vonnöten war, die Unternehmer Manfred Schönecker bereitstellte. Lutz Poser reparierte den Vogel. „Das war schon eine Herausforderung“, resümiert er. Schicht für Schicht baute er den BetonHals komplett neu auf. Zwischendurch mussten die einzelnen Schichten immer wieder trocknen und am Ende das ganze Material noch vier Wochen aushärten. Letztlich sollte sich das Vorhaben als eine langwierige Sache erweisen. Aber wenn schon Reparatur, dann richtig, waren sich die Aktiven des Heimatund Verschönerungsvereins einig. So wurde nicht nur eine Generalsanierung daraus, sondern man ließ sich noch einiges einfallen, um dem Hals der Tierplastik mehr Stabilität zu verleihen. „Die Reparatur ähnelte in Präzision und einzelnen Schritten fast der Arbeit beim Zahnarzt. Nötige Bohrungen im Inneren des Halses waren eine heikle Angelenenheit“, erzählte Kay Krieger, Vorsitzender des Heimatvereins, schmunzelnd. Am Montag transportierte der Verein den großen Vogel wieder zu seinen tierischen Gesellen und rückte ihn an seinen angestammten Platz. Dort sollte er dann noch sicher verankert werden.
Technik vonnöten für rund 250 Kilogramm
Arbeit ähnelt der eines Zahnarztes
Keine Spur von den Übeltätern
Passanten wird allerdings auffallen, dass das Pelikanquartett trotzdem nicht komplett ist. Nach Reparatur des Großen ist nun der kleinste Vogel an der Reihe, dem ähnliches Schicksal zu Himmelfahrt widerfuhr. Die Ehrenamtlichen wollen mit ihm ähnlich verfahren. Da er nicht so gewichtig wie sein Kompagnon ist, hält sich zumindest der Transportaufwand in Grenzen.
Von den Übeltätern des Männertags fehlt bis heute jede Spur.