Thüringische Landeszeitung (Gera)
Hochschule feiert erstes Jahrzehnt
Mit rund 80 Studenten ging es 2007 los. Heute hat die SRH Hochschule für Gesundheit Gera über 1000 Studierende.
GERA. Geht man nach den Aussagen von Klaus Hekking, so gehörte Astrid Stahlmann zu den „Mitgründern“der SRH Hochschule für Gesundheit in Gera vor zehn Jahren. So bezeichnete der einstige Vorstandsvorsitzende der SRH-Holding und „Gründervater“der damaligen Fachhochschule jene etwa 80 engagierten Studenten, mit denen im Oktober 2007 in der Geraer Villa Hirsch alles losging.
Astrid Stahlmann gehörte als damalige Ergotherapie-Bachelor-Studentin dazu. Und folgerichtig auch zu den ersten Absolventen. Später schob sie noch den Master in Neurorehabilitation nach, betreibt heute in Gera zwei Ergotherapiepraxen in den Ärztehäusern Zwötzen und Bieblach. Die 30-Jährige gehörte gestern beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Gesundheitshochschule zu jenen, die an ihre Studienzeit erinnerten.
Eine andere war Constanze Schmid, die den Festakt auch musikalisch umrahmte. Sie erinnerte sich auch an schwierige Zeiten in den Anfangsjahren. „Zwischenzeitlich hatten wir wirklich auch Angst, dass wir nicht zu Ende studieren können“, sagte sie. Doch das Vertrauen, das die Verantwortlichen der Hochschule von den Studenten erbeten hatten, sei nicht enttäuscht worden. „Es ist uns nichts geschenkt worden“, sagte Jörg Winterberg, Geschäftsführer der SRH Higher Education GmbH, dem Träger der Hochschule. Die Entwicklung sei nicht selbstverständlich gewesen und er dankte allen Mitarbeitern, die dazu beigetragen haben.
Stellvertretend wurden drei Mitarbeiter sozusagen der ersten Stunde geehrt. Oberbürgermeisterin Viola Hahn (parteilos) schloss sich dem Dank an dafür, dass das Unternehmen an Gera geglaubt und die Hochschule erkämpft hat.
Dass Hochschul-Präsident Johannes Schaller insgesamt von zehn erfolgreichen Jahren spricht und Klaus Hekking der Hochschule ein Jubiläum in guter Verfassung attestierte, lässt sich an den Zahlen nachvollziehen. Aus einst 80 Studierenden an der ersten privaten Fachhochschule Thüringens sind heute rund 1000 geworden, von denen etwa die Hälfte am Gründungsort Gera, die andere Hälfte an den sieben Außenstandorten in ganz Deutschland studiert. Und aus der Villa Hirsch ist 2014 der Campus im einstigen Landeszentralbank-Gebäude am Hofwiesenpark geworden, in dessen großem Hörsaal gestern der Festakt stattfand.
Angeboten werden insgesamt neun Bachelor- und sechs Masterstudiengänge. Wobei im Studienangebot auch stets Bewegung herrsche, wie HochschulPräsident Schaller erklärte, um hier aktuellen Erfordernissen und Entwicklungen Rechnung zu tragen. Zum Beispiel den Themen Demografie und Digitalisierung. Mit Blick auf die nahe Zukunft sprach Klaus Hekking von günstigen Perspektiven für die Hochschule in den nächsten fünf Jahren. So werde der Bedarf an Fachkräften in Gesundheitsberufen weiter wachsen, ist er sich sicher. „Der Markt gibt es her“, sagte Träger-Geschäftsführer Jörg Winterberg, der sich beim nächsten runden Geburtstag durchaus eine Zahl von 2000 Studierenden an allen Standorten vorstellen kann. Für ihn werde sich irgendwann die Frage einer Mediziner-Ausbildung an der Geraer Hochschule stellen, vielleicht auch in Kooperation.
Seit gestern hat die SRH Hochschule für Gesundheit im Übrigen eine Vizepräsidentin. Für die nächsten vier Jahre wurde Ute Vogt vom Campus Stuttgart der Hochschule für diese neue Funktion bestimmt. Ihr Arbeitsschwerpunkt werde die Betreuung der Außenstandorte, sagte sie.