Thüringische Landeszeitung (Gera)

Franziska Hentke schwimmt an die Spitze

Ein Jahr nach dem RioDebakel ziehen Deutschlan­ds Athleten die erste Bilanz. Ein Check nach der DM in Berlin

- VON THOMAS LELGEMANN

BERLIN. Ein Jahr nach dem Debakel bei den Olympische­n Spielen in Rio, als der Deutsche Schwimm-Verband ohne Medaille blieb, fährt das deutsche Team inklusive Staffeln nur mit einem Mini-Aufgebot von zehn bis 14 Teilnehmer­n zu den Weltmeiste­rschaften in knapp fünf Wochen in Budapest. Wo steht das deutsche Schwimmen vor der WM? Ein Check in Fragen und Antworten. Wie viele Schwimmer haben in Berlin die Normen fü r die WM in Budapest erfü llt? Die harte Norm, die der Zeit des Olympia-Achten von Rio 2012 entspricht, haben lediglich drei erfüllt. Allerdings mit erstklassi­gen Leistungen: Franziska Hentke aus Magdeburg über 200 Meter Schmetterl­ing und Philip Heintz aus Heidelberg über 200 Meter Lagen jeweils mit Weltjahres­bestzeiten, die Berlinerin Lisa Graf mit einem Deutschen Rekord über 200 Meter Rücken. Hinzu kommen vier Schwimmer, die unter 23 Jahre alt sind und deshalb weichere Richtzeite­n erfüllen mussten. Neben den beiden Essenern Poul Zellmann (22 Jahre) und Damian Wierling (21) sind dies der Magdeburge­r Florian Wellbrock (19) und Celine Rieder (16) von der SSG Saar Max Ritter. Vor zwei Jahren wurde Marco Koch im russischen Kasan Weltmeiste­r. Wie ist die Form des Titelverte­idigers? Auf jeden Fall schlechter als in den vergangene­n Jahren. Mit 2:08,69 verpasste Koch sogar die WM-Norm über 200 Meter Brust um 49 Hundertste­lsekunden. „Marco hat eine Ausnahmepo­sition”, sagte Lambertz. Der Kurzbahn-Weltrekord­ler war nicht so unzufriede­n: „Die Zeit ist ja kein Schmutz. Das ist schnell. Ich werde in der nächsten Woche noch einmal in Rom starten. Vielleicht geht es dann schon besser.” Der Heidelberg­er Philip Heintz stellte ü ber 200 Meter Lagen eine Weltjahres­bestzeit auf. Ist er bei der WM ein Medaillenk­andidat? Durchaus. Mit 1:55,76 Minuten über 200 Meter Lagen schaffte Heintz nicht nur einen Deutschen Rekord, sondern schob sich auch an die erste Stelle der Weltjahres­bestenlist­e. Lambertz sagte über seinen neuen Vorschwimm­er: „Jetzt zählt er wirklich zum Kreis der ganz Großen.“ Mit der besten Zeit des Jahres 2017 ist auch Franziska Hentke notiert. Ist sie zum Sprung aufs WMPodium fähig? Theoretisc­h ja. Aber Hentke sagte zum Fakt, dass sie über 200 Meter Schmetterl­ing nach 2:06,18 Minuten eine Weltjahres­bestleistu­ng aufgestell­t hatte: „Viele Spitzensch­wimmerinne­n werden bis zur WM noch schneller werden.” Warum reichen Deutsche Rekorde nicht fü r ein WMTicket? Sowohl die Gladbecker­in Jessica Steiger über 200 Meter Brust als auch die Magdeburge­rin Aliena Schmidtke über 50 Meter Schmetterl­ing haben trotz neuer Bestmarken das WM-Ticket verpasst. „Wir müssen internatio­nale Maßstäbe anlegen. Deshalb gibt es für die beiden keine Ausnahmen”, sagt Lambertz.

 ??  ?? Franziska Hentke vom SC Magdeburg ist seit der Deutschen Meistersch­aft in Berlin mit der besten Zeit des Jahres  notiert. Bei der WM im Juli dürfte sie gute Chancen auf einen Podiumspla­tz haben. Foto: Jens Büttner/dpa pa
Franziska Hentke vom SC Magdeburg ist seit der Deutschen Meistersch­aft in Berlin mit der besten Zeit des Jahres  notiert. Bei der WM im Juli dürfte sie gute Chancen auf einen Podiumspla­tz haben. Foto: Jens Büttner/dpa pa

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