Thüringische Landeszeitung (Gera)

Was ist für Sie Zuhause, Daniele Barthel?

- Daniele Bar hel ist administra­tiver Vorstand am Leibniz-Institut für Alternsfor­schung in Jena. FOTO: FLI/NADINE GRIMM

Diesen Moment werde ich nicht vergessen: Am Morgen meines ersten Arbeitstag­s in Jena fuhr ich in Eisenberg von der Autobahn ab. Ich sah die malerische Landschaft und hatte das Gefühl, im Urlaub zu sein. Neben der tollen Umgebung sind es auch die sympathisc­hen Menschen, die ich nach mittler eile zehn Jahren in Thüringen mit der Region verbinde. In Jena habe ich inzwischen viele Freunde und fühle mich sehr wohl.Unter der Woche lebe ich hier in einer kleinen Maisonette­wohnung. Dort stehen nur wenige weiße Möbel, das schafft Raum. An den Wänden hängen Fotos – von der Familie, von meinem Mann. An den Wochenende­n fahre ich zu ihm, in mein zweites Zuhause nahe Leipzig. Dort leben wir in unserem Haus, das wir hell und modern eingericht­et haben. Im Sommer sitze ich gern im Garten. Vielleicht liegt das auch an schönen K ndheits- erinnerung­en: wie ich im K ein- garten meiner Eltern, unweit der Leipziger Innenstadt, zwischen Obstbäumen und Blumen über den Rasen turnte und schöne Wochenende­n mit der Familie verbrachte. Meine Mutter küm- mert sich auch heute noch um den Garten und gibt mir Tipps – auch für die Pf anzen auf meinem Balkon in Jena.

Zwischen Thüringen und Sachsen zu pendeln, ist nicht immer einfach. Aber ich mag beide Standorte, beide Leben. Ich habe eben zwei Zuhause. Wenn ich später in Rente gehe, hätte ich aber gerne nur noch einen Wohnort – in Sachsen, wo meine Familie lebt. Doch ich muss gestehen: Trotz meiner Arbeit schiebe ich den Gedanken ans Alter privat gerne beiseite, es hat ja auch noch einige Jahre Zeit.

„Ich habe zwei

Zuhause –in Thüringen und in Sachsen.“

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