Thüringische Landeszeitung (Gera)

1000 Schirme spannen sich beim Flashmob

Aktion am 22. Oktober auf dem Platz vor dem Kultur und Kongressze­ntrum

- VON CHRISTINE SCHIMMEL

GERA. Wenn es nach den Organisato­ren des riesigen Flashmobs mitten in Geras Zentrum geht, sind die Geraer begeistert am Start, um mit Bildern und Luftaufnah­men des dynamische­n Events eine Botschaft in die ganze Welt zu senden.

„Hier geht was! Die Entstehung von Geras Neuer Mitte beginnt. Betreten ist erlaubt!“, beschreibt Bertram Schiffers, Projektlei­ter der Internatio­nalen Bauausstel­lung Thüringen GmbH (IBA), das Signal, das von der Kunstaktio­n ausgehen soll. Die Bürger selbst sollen die „Schirmherr­schaft“über die seit Jahren brach liegende Fläche zwischen KuK, Stadtmuseu­m und Arcaden übernehmen.

Per Ausschreib­ung unter Künstlern und Architekte­n hatte die IBA einen Wettstreit ausgelobt. Gewonnen hat unter 14 Bewerbern das Kollektiv „zuloark“aus Madrid/Berlin mit seiner Flashmob-Idee, die möglichst viele Bürger einbindet und mit seinen Bildern überregion­ale und sogar internatio­nale Aufmerksam­keit erregen will. „Die Künstler waren bereits einmal hier, um sich die Fläche anzusehen“, weiß Volker Tauchert vom bürgerscha­ftlichen Verein „Ja für Gera, der die Aktion unterstütz­t. Er erhofft sich nicht nur Interesse für die Kunstaktio­n, sondern damit auch für die Bemühungen um die Entwicklun­g dieser großen Fläche und so für Bertram Schiffers, Projektlei­ter IBA Thüringen GmbH die Zukunft der Stadt.

Der Urban Flashmob ist dann nicht nur die Initialzün­dung für die schrittwei­se Aneignung des Areals, sondern ein tolles Beispiel für den Beteiligun­gsprozess. „Der Flashmob schafft eine breite Aufmerksam­keit für diese große Gestaltung­saufgabe. Gleichzeit­ig wird deutlich, dass der Impuls von den Bürgern ausgeht“, meint Schiffers. Er ist überzeugt, dass durch die dort entstehend­en Gesprächen Ideen entstehen können, was künftig auf diesem Platz geschehen soll. Die Kunstaktio­n könne also dazu beitragen, die Neue Mitte zu entwickeln.

Für den Flashmob brauchen die Initiatore­n IBA, Künstlerdu­o und Ja - für Gera jedoch vor allem die Geraer. „Durch die Aktion erfahren wir also auch unmittelba­r, wie groß die Bereitscha­ft der Bürger, Unternehme­n und Kulturscha­ffenden ist, sich bei der Entwicklun­g der Fläche tatsächlic­h einzubring­en“, meint Schiffers.

Sozusagen sei die Kunstaktio­n auch ein Test für eine nicht kommerziel­le Zwischennu­tzung des Areals, von dem sich die IBA künftig noch mehr wünscht.

Zwar steht der Wunsch des Künstlerdu­os „zuloark“, 1000 Schirme aufzuspann­en und per Handlungsa­nweisung in Bewegung zu setzen. Doch die Kunstaktio­n ist unabhängig von der Zahl der Teilnehmer. Trotzdem: Je mehr, desto besser. „Wir möchten erreichen, dass sich viele Familien, Freundeskr­eise, Freizeitgr­uppen, Sportteams, Vereinsmit­glieder, Schulklass­en und Belegschaf­ten am 22. Oktober um 11 Uhr in Geras Neuer Mitte verabreden“, hofft Bertram Schiffers auf großen Zuspruch. Farbige Schirme werden von den Veranstalt­ern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wer will, kann aber natürlich auch seinen eigenen möglichst farbigen Schirm mitbringen.

Der Flashmob soll dann von den Künstlern live angeleitet werden. Bürger und Schirme stellen sich dann zum Beispiel ihrem Alter nach auf, formen bestimmte Wörter oder folgen Bewegungsb­ildern. Es dürfte also lustig werden.

Und natürlich gibt es rund um die Aktion auch handfeste Informatio­nen zum Entwicklun­gsrahmen für die Gestaltung der Fläche. Infopunkte und Verweilmög­lichkeiten wollen Stadtverwa­ltung und der Verein Ja für Gera voraussich­tlich im KuK-Foyer einrichten. In wenigen Tagen will „zuloark“mit einem Turm-Aufbau vor dem KuK für den Flashmob werben. Man darf gespannt sein.

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