Thüringische Landeszeitung (Gera)
1000 Schirme spannen sich beim Flashmob
Aktion am 22. Oktober auf dem Platz vor dem Kultur und Kongresszentrum
GERA. Wenn es nach den Organisatoren des riesigen Flashmobs mitten in Geras Zentrum geht, sind die Geraer begeistert am Start, um mit Bildern und Luftaufnahmen des dynamischen Events eine Botschaft in die ganze Welt zu senden.
„Hier geht was! Die Entstehung von Geras Neuer Mitte beginnt. Betreten ist erlaubt!“, beschreibt Bertram Schiffers, Projektleiter der Internationalen Bauausstellung Thüringen GmbH (IBA), das Signal, das von der Kunstaktion ausgehen soll. Die Bürger selbst sollen die „Schirmherrschaft“über die seit Jahren brach liegende Fläche zwischen KuK, Stadtmuseum und Arcaden übernehmen.
Per Ausschreibung unter Künstlern und Architekten hatte die IBA einen Wettstreit ausgelobt. Gewonnen hat unter 14 Bewerbern das Kollektiv „zuloark“aus Madrid/Berlin mit seiner Flashmob-Idee, die möglichst viele Bürger einbindet und mit seinen Bildern überregionale und sogar internationale Aufmerksamkeit erregen will. „Die Künstler waren bereits einmal hier, um sich die Fläche anzusehen“, weiß Volker Tauchert vom bürgerschaftlichen Verein „Ja für Gera, der die Aktion unterstützt. Er erhofft sich nicht nur Interesse für die Kunstaktion, sondern damit auch für die Bemühungen um die Entwicklung dieser großen Fläche und so für Bertram Schiffers, Projektleiter IBA Thüringen GmbH die Zukunft der Stadt.
Der Urban Flashmob ist dann nicht nur die Initialzündung für die schrittweise Aneignung des Areals, sondern ein tolles Beispiel für den Beteiligungsprozess. „Der Flashmob schafft eine breite Aufmerksamkeit für diese große Gestaltungsaufgabe. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Impuls von den Bürgern ausgeht“, meint Schiffers. Er ist überzeugt, dass durch die dort entstehenden Gesprächen Ideen entstehen können, was künftig auf diesem Platz geschehen soll. Die Kunstaktion könne also dazu beitragen, die Neue Mitte zu entwickeln.
Für den Flashmob brauchen die Initiatoren IBA, Künstlerduo und Ja - für Gera jedoch vor allem die Geraer. „Durch die Aktion erfahren wir also auch unmittelbar, wie groß die Bereitschaft der Bürger, Unternehmen und Kulturschaffenden ist, sich bei der Entwicklung der Fläche tatsächlich einzubringen“, meint Schiffers.
Sozusagen sei die Kunstaktion auch ein Test für eine nicht kommerzielle Zwischennutzung des Areals, von dem sich die IBA künftig noch mehr wünscht.
Zwar steht der Wunsch des Künstlerduos „zuloark“, 1000 Schirme aufzuspannen und per Handlungsanweisung in Bewegung zu setzen. Doch die Kunstaktion ist unabhängig von der Zahl der Teilnehmer. Trotzdem: Je mehr, desto besser. „Wir möchten erreichen, dass sich viele Familien, Freundeskreise, Freizeitgruppen, Sportteams, Vereinsmitglieder, Schulklassen und Belegschaften am 22. Oktober um 11 Uhr in Geras Neuer Mitte verabreden“, hofft Bertram Schiffers auf großen Zuspruch. Farbige Schirme werden von den Veranstaltern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wer will, kann aber natürlich auch seinen eigenen möglichst farbigen Schirm mitbringen.
Der Flashmob soll dann von den Künstlern live angeleitet werden. Bürger und Schirme stellen sich dann zum Beispiel ihrem Alter nach auf, formen bestimmte Wörter oder folgen Bewegungsbildern. Es dürfte also lustig werden.
Und natürlich gibt es rund um die Aktion auch handfeste Informationen zum Entwicklungsrahmen für die Gestaltung der Fläche. Infopunkte und Verweilmöglichkeiten wollen Stadtverwaltung und der Verein Ja für Gera voraussichtlich im KuK-Foyer einrichten. In wenigen Tagen will „zuloark“mit einem Turm-Aufbau vor dem KuK für den Flashmob werben. Man darf gespannt sein.