Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Hunderte Einsatzkräfte sichern Katholikentag ab
40 Veranstaltungsorte und viel Politikprominenz: Sicherheitsbehörden bereiten sich auf fünf herausfordernde Tage vor
Knapp drei Wochen vor dem Start des Katholikentags in Erfurt beginnt für die Erfurter Sicherheitsbehörden die heiße Phase der Vorbereitungen. Ein gemeinsamer Stab von Polizei, Feuerwehr und weiteren beteiligten Ämtern werde von dieser Woche an täglich beraten, die Lage bewerten, Einsätze abstimmen. Darüber informierte Erfurts Polizeichefin Heike Langguth bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Am Mittwoch, den 29. Mai, beginnt das Großereignis, zu dem rund 20.000 Gäste in der Stadt erwartet werden. Fünf Tage lang bis Sonntag sind etwa 500 Veranstaltungen an 40 verschiedenen Orten in der Stadt geplant, zentraler Veranstaltungsort wird ein Open-AirGelände auf dem Domplatz sein. Zahlreiche prominente Politiker haben ihr Kommen zugesagt, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundes- und Landesminister sowie Ministerpräsidenten.
Erwartet werden weitere Veranstaltungen am Rande des Katholikentages erwartet, etwa Demonstrationen zu einigen der kontroversen Themen.
Veranstaltungsorte in der ganzen Stadt
Mehrere Hundert Polizisten sollen die fünftägige Veranstaltung absichern. „Nach dem derzeitigen Stand vor allem Kräfte der Erfurter Polizeiinspektion und der Bereitschaftspolizei. Auch mit dem Bundeskriminalamt stehen wir im Austausch“, so Langguth. Die Erfurter Berufsfeuerwehr bereitet sich auf einen Großeinsatz vor, der Katastrophenschutz, die Ordnungsbehörde. Sie unterstützen den MalteserHilfsdienst, der traditionell bei Katholikentagen die Sanitäter-Aufgaben übernimmt. Abgesichert werden müssen nicht nur die zahlreichen Veranstaltungsorte, die in der ganzen Stadt verstreut sind, sondern auch die Gemeinschaftsunterkünfte von Katholikentagsbesuchern in Turnhallen oder auf der Erfurter Messe.
Die Erfurter sollen mit möglichst wenig Einschränkungen leben müssen. So würden die Straße an der Ostseite des Domplatzes sowie Teile der Meister-Eckehart-Straße immer nur kurzzeitig für bestimmte Veranstaltungen gesperrt werden. Für die gesamte Dauer des Katholikentags bleibt die MaximilianWelsch-Straße zwischen Domplatz und Theaterplatz gesperrt. Vereinzelt wird es Parkverbote an den Veranstaltungsorten geben.
Auch ohne Eintrittskarte gibt es viel zu erleben
Freiwillige seien bereits jetzt unterwegs, um Anwohner zu informieren, sagte Sabrina Frenkel, Leiterin der Abteilung Organisation beim Katholikentag. Sie ist auch überzeugt davon, dass die Erfurter nicht mit verstopften Straßen und Parkhäusern rechnen müssen. Ein Großteil der Teilnehmer würde mit der Bahn oder in Reisebussen kommen, allen anderen werde die Nutzung von Park+Ride-Parkplätzen empfohlen. In den Tickets für den Katholikentag sei auch die kostenlose Nutzung von Bussen und Straßenbahnen der Evag möglich.
Die Erfurter sind eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen. Neben den Gottesdiensten seien die Open-Air-Veranstaltungen, etwa an der Konzertbühne auf dem Domplatz, frei zugänglich. Dort ende das Programm täglich um 22 Uhr, lediglich zur Eröffnung am Mittwoch könne es etwas später werden. Für die Einheimischen werde zudem ein kostenloses Schnupperticket angeboten, das den Besuch ausgewählter Veranstaltungen ermöglicht.
Erste Vorboten des Katholikentages werden die Erfurter ab kommender Woche entdecken. Am Samstag, 18. Mai, beginnen erste Aufbauarbeiten, ab dem darauffolgenden Dienstag werden die ersten Zelte und die Bühne auf dem Domplatz errichtet. Bis spätestens Mittwoch, den 5. Juni, soll alles wieder abgebaut sein, dann folgen mit dem Unternehmenslauf und dem Start des Puppentheaterfestivals Synergura bereits die nächsten Veranstaltungshöhepunkte.