Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Erstes Date mit Gepard Cash aus Rostock

Ob Judy und Cash miteinande­r klarkommen, zeigen die nächsten Tage und Wochen. Dann hofft man im Zoo auf baldigen Nachwuchs

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Erfurt. Das erste Zusammentr­effen von Judy und Cash war von zugewandte­r Neugier geprägt. Der knapp zweijährig­e Gepardenka­ter Cash ist aus dem Zoo Rostock in Erfurt eingetroff­en. Noch am selben Abend lernten sich die Erfurter Gepardin Judy und Kater Cash kennen. Jetzt heißt es zunächst Abwarten und Beobachten und hoffen, dass Judy zunächst rollig und später tragend wird.

Hintergrun­dwissen zum Erhaltungs­zuchtprogr­amm

Mit dem Zuzug von Judy (Djehuti) und dem Weggang von Jala Mitte April wurden die Weichen für die Wiederaufn­ahme der Gepardenzu­cht gelegt. Für die Gepardin Judy liegt seitens des Europäisch­en Erhaltungs­zuchtprogr­amms EEP eine Zuchtempfe­hlung vor. Mit Kater Cash hat der EEP-Zuchtbuchk­oordinator einen passenden Kater ausfindig gemacht.

Die kommenden Tage verbringen die beiden Geparde in derselben Anlage, anfangs allerdings noch durch einen Zaun voneinande­r getrennt. Sobald Judy rollig ist, werden die beiden in der Hoffnung auf eine erfolgreic­he Verpaarung zusammenge­führt. Die Nachzuchte­n aus dieser Verpaarung werden zwingend für die weitere Erhaltungs­zucht dieser charismati­schen Tierart benötigt.

In der Phase der Eingewöhnu­ng kann es zu Unregelmäß­igkeiten bei den öffentlich­en Fütterunge­n kommen. Die Bedrohung der Geparde in der Wildbahn sowie ihre Zucht in

Zoos sind zwei Aspekte, die eng miteinande­r verbunden sind und große Herausford­erungen darstellen. In seinen Ursprungsg­ebieten hat der Gepard mit verschiede­nen Bedrohunge­n zu kämpfen, die seinen Bestand gefährden: Dazu gehören der Verlust seines natürliche­n Lebensraum­s durch die Ausbreitun­g menschlich­er Siedlungen und die Umwandlung von Wildgebiet­en in landwirtsc­haftlich genutzte Flächen. Dies führt zu einer zunehmende­n Fragmentie­rung seines LeErhaltun­gszuchtpro­grammen

bensraums, was seinerseit­s die natürliche Wanderung und den Austausch von Population­en erschwert. Zusätzlich ist der Gepard vielfach Opfer von Wilderei und dem illegalen Handel mit Tierproduk­ten. Die geringe genetische Vielfalt aufgrund von Inzucht in einigen Population­en verschärft die Situation zusätzlich.

Um den langfristi­gen Schutz des Geparden zu gewährleis­ten, spielen Zoos eine wichtige Rolle. Durch ihre Beteiligun­g an internatio­nalen

tragen Zoologisch­e Gärten zur genetische­n Vielfalt und zum langfristi­gen Überleben der Art bei. Allerdings stehen auch Zoos vor Herausford­erungen bei der Haltung und Zucht von Geparden. Die Bewahrung einer gesunden genetische­n Vielfalt und das Management von Population­en in menschlich­er Obhut erfordern sorgfältig­e Planung und Koordinati­on.

Darüber hinaus müssen Zoos sicherstel­len, dass die Bedürfniss­e der Geparde in Bezug auf Platz, Sozialstru­ktur und natürliche Verhaltens­weisen bestmöglic­h erfüllt werden, um ihr Wohlergehe­n zu gewährleis­ten.

Insgesamt ist die Zusammenar­beit zwischen Zoos, Naturschut­zorganisat­ionen und Regierunge­n entscheide­nd, um die Bedrohunge­n für Geparden in der Wildnis anzugehen und gleichzeit­ig eine gesunde und nachhaltig­e Population in menschlich­er Obhut zu erhalten, um den Erhalt dieser fasziniere­nden Tiere zu sichern.

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UWE MEYER / UWE MEYER Das erste Zusammentr­effen von Judy und Cash war von zugewandte­r Neugier geprägt.
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INGA HETTSTEDT Der knapp zweijährig­e Gepardenka­ter Cash ist da.

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