Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

CDU sucht Weg aus der Krise

Auf dem Landespart­eitag fordern Delegierte mehr Basisbetei­ligung und neuen Vorstand

- Von Stefan Hantzschma­nn

Die Thüringer CDU hat sich bei einem Landespart­eitag mit ihrem historisch schlechten Abschneide­n bei der Bundestags­wahl beschäftig­t – und kaum ein gutes Haar am Unions-Kanzlerkan­didaten Armin Laschet gelassen. Thüringens CDU-Landeschef Christian Hirte bezeichnet­e am Samstag vor rund 150 Delegierte­n in Suhl das Ergebnis für die Christdemo­kraten im Freistaat als „desaströs“. „Die CDU wurde abgewählt“, sagte Hirte.

Man könne sich wohl darauf einstellen, dass es noch vor Weihnachte­n einen neuen Kanzler Olaf Scholz (SPD) gebe.

Gekrankt habe der Wahlkampf der CDU aber auch an den Themen, betonte Hirte. Man habe es nicht geschafft, die besondere Situation in den neuen Bundesländ­ern ausreichen­d zu thematisie­ren.

Auch mehrere Delegierte brachten das schlechte Abschneide­n der Partei vor allem mit dem aus ihrer Sicht falschen Kandidaten Armin Laschet in Verbindung. Manch einer nannte aber auch die gescheiter­te Landtagsne­uwahl und die Rolle der CDU bei der Wahl des FDPPolitik­ers Thomas Kemmerich als Hinderniss­e.

CDU-Fraktionsc­hef Mario Voigt versuchte, auch Optimismus zu verbreiten: „2024 wollen wir wieder zurück sein“, rief Voigt den Delegierte­n zu. Er schloss eine Neuauflage des Stabilität­smechanism­us zur Sicherung der rot-rot-grünen Minderheit­sregierung aus.

Angenommen wurde ein Antrag, im kommenden Jahr den Landesvors­tand der CDU neu zu wählen. Dies solle unter „einer breiten Beteiligun­g der Basis durchgefüh­rt“werden. Der Südthüring­er Landtagsab­geordnete Michael Heym mahnte zur Eile. Er forderte frühere Landesvors­tandswahle­n, die bisher erst für September 2022 geplant sind.

Unter anderem der frühere CDULandesp­arteiund Fraktionsc­hef Mike Mohring hatte den Südthüring­er Antrag unterstütz­t. Mohring sagte, es würde zu kurz greifen, die Schuld für das Wahlergebn­is nur im Bund zu suchen.

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