Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Trucker fordern Quarantäne-Ausnahmen und offene Rasthöfe

Landesverb­and des Verkehrsge­werbes sieht Gefahr für Lieferkett­en und Versorgung­ssicherhei­t

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Erfurt. Der Landesverb­and Thüringen des Verkehrsge­werbes fordert Ausnahmen von den Quarantäne­Regelungen der Thüringer CoronaEind­ämmungsver­ordnung für LkwFahrer. Wenn die Trucker nach mehr als 72 Stunden in Risikogebi­eten in Quarantäne gehen, könnte dies zu Versorgung­sengpässen führen, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Verbandes, Martin Kammer. Er appelliert­e an die Landesregi­erung, Autohöfe und Raststätte­n zu Kantinen zu erklären, damit sich LkwFahrer dort verpflegen können.

Kammer verwies darauf, dass im Thüringer Verkehrsge­werbe häufig osteuropäi­sche Fahrer eingesetzt würden. In der Regel arbeiteten diese drei Wochen und hätten dann eine Woche Heimaturla­ub. Wenn sie danach für zehn Tage in Quarantäne gingen, stünden sie nicht als Arbeitskrä­fte zur Verfügung. Aufgrund des Fachkräfte­mangels in der Branche würden dann die Lastwagen zehn Tage lang still stehen. Zugleich stört die Regelung nach Kammers Worten internatio­nale Lieferkett­en. Auch auf langen Auslandsst­recken

müssten sich die Fahrer in Quarantäne begeben und ihre Trucks zehn Tage lang stehen lassen.

Zur Öffnung von Autohöfen und Raststätte­n in Thüringen für Berufskraf­tfahrer sagte der Verbandsge­schäftsfüh­rer: „Nach 15 Stunden im Fahrerhaus möchte niemand dort auch noch essen müssen.“Es müsse wie in Baden-Württember­g möglich sein, die Rasthöfe und Autohöfe zu Kantinen zu erklären, die anders als Gaststätte­n nicht schließen müssten.

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FOTO: ULI DECK / DPA Lastzüge parken auf einem Autobahnpa­rkplatz.

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