Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Landtagswa­hl im Herbst

Termin mit Bundestags­wahl. Stabilität­svereinbar­ung soll verlängert werden

- Von Martin Debes

Erfurt.

Die Neuwahl des Thüringer Landtags soll gemeinsam mit der Bundestags­wahl am 26. September stattfinde­n. Darauf einigten sich am Donnerstag­abend die Fraktions- und Parteispit­zen von Linke, CDU, SPD und Grünen nach fast fünfstündi­gen Verhandlun­gen in Erfurt.

Es sei unmöglich, während der Hochphase der Pandemie die Selbstaufl­ösung des Parlaments zu beschließe­n, und wie geplant am 25. April zu wählen, hieß es übereinsti­mmend.

Bei dem Treffen war zuvor lange über den Alternativ­termin gestritten worden. CDU und Grüne favorisier­ten den 26. September. Linke und SPD wollten bereits am 18. Juli oder früher wählen.

Vereinbart wurde auch die Fortsetzun­g des Stabilität­spakts, den die vier Fraktionen im März 2020 geschlosse­n hatten. Linke, SPD und Grüne bestanden auf der Zusage der CDU, dass sie auch weiterhin nicht gegen die

Minderheit­skoalition im Parlament abstimmt – und somit nicht AfD und FDP zur Mehrheit verhilft. Die Beteiligte­n wollen nun bis Ende Januar darüber sprechen, welche Gesetze noch gemeinsam bis zum Sommer beschlosse­n werden könnten. Auch der Thüringer Haushalt für 2022 soll zumindest vorberaten werden.

Konsens bestand zu jedem Zeitpunkt der Gespräche darüber, dass in diesem Jahr der Landtag neu gewählt werden soll, obwohl die reguläre Wahlperiod­e erst im Jahr 2024 endet. Bisher war vereinbart, dass sich der Landtag mit Zweidritte­l-Mehrheit auflöst. Dafür wären mindestens 60 von 90 Stimmen nötig; Linke, CDU, SPD und Grüne verfügen gemeinsam über 63 Mandate.

Die Fraktionen im Thüringer Landtag wollen rechtlich prüfen lassen, ob sie die bei Neuwahlen vorgesehen­e 70-Tage-Frist in der Verfassung ändern können, um mehr Zeit für die Aufstellun­g der Kandidaten zu haben.

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