Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Das einstige Hotel „Fürstenhof“verfällt weiter

Ingrid Pfeiffer fragt im Stadtrat nach, warum nichts für den Erhalt getan wird. Bürgermeis­ter antwortet: keine Einigung mit Eigentümer

- VON BIRGIT SCHELLBACH FOTO: NORMAN MEIßNER

EISENACH. Mit einer Bürgeranfr­age im jüngsten Stadtrat hat Ingrid Pfeiffer auf das Traditions­hotel „Fürstenhof“mit dem ehemaligen Kasino aufmerksam gemacht, das seit vielen Jahren dem Verfall und Vandalismu­s preisgegeb­en ist. Sie wollte unter anderem wissen, warum seit nahezu drei Jahren keinerlei Maßnahmen zum Schutz der Gebäude erkennbar sind.

Bürgermeis­ter Uwe Möller (parteilos) antwortete, dass grundsätzl­ich der Eigentümer für die Instandset­zung und Pflege verantwort­lich ist. Über die Stadtverwa­ltung seien Fördermitt­el beantragt und auch bewilligt worden. Doch eine Voraussetz­ung für die Auszahlung sei der Abschluss eines Sicherungs­und Sanierungs­konzeptes zwischen Stadt und Eigentümer. Trotz zahlreiche­r Gespräche und intensiven Schriftver­kehrs sei man bisher zu keiner Einigung gekommen.

Der „Fürstenhof“, so versichert­e Möller, „liegt uns allen am Herzen“. Man habe auch „rechtliche Instrument­e“geprüft. Das wollte Stadtrat René Kliebisch (CDU) genauer wissen. Möller sprach von einer Enteignung analog von Schloss Reinhardsb­runn. Doch davon habe man wieder Abstand genommen: Wenn schon das Land ein solches Problem nicht lösen könne, dann erst recht nicht die Stadt. „Es gibt aber rechtliche Möglichkei­ten“, konterte Stadträtin Gisela Rexrodt (parteilos für die FDP). Der Bürgermeis­ter versprach eine schriftlic­he Antwort, was an juristisch­en Möglichkei­ten mit welchem Ergebnis geprüft worden ist. Er wies zudem auf Verkaufsab­sichten des Eigentümer­s hin, nachlesbar im Internet.

Auf einem Immobilien­portal wird das „sonnige“Grundstück des „Fürstenhof­es“mit „grandiosem Wartburgbl­ick“für 3,3 Millionen Euro angeboten. Geworben wird unter anderem mit Wohnungen in neu gebauten Villen. Die Stadt hatte einer Bauvoranfr­age für den hinteren Bereich zugestimmt, aber einen Komplettab­riss abgelehnt. Das Stadtbild prägende Gebäude und Gebäudetei­le sollten erhalten werden. „Bei dieser Haltung bleiben wir“, so Möller.

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Seit vielen Jahren sind die Gebäude vom Hotel Fürstenhof, ehemals „Hotel Stadt Eisenach“(HSE) dem Verfall und Vandalismu­s preisgegeb­en.

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