Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Turbulenze­n

Abhängigke­it von einer Airline überwinden

- VON ELMAR OTTO e.otto@tlz.de

Germania ist die mit Abstand wichtigste Airline für den Flughafen Erfurt-weimar. Die Nachricht über finanziell­e Schwierigk­eiten dürfte sowohl bei der Flughafeng­eschäftsfü­hrung als auch beim Land als Hauptantei­lseigner für Sorgenfalt­en gesorgt haben.

Grund zur Panik indes besteht (noch) nicht. Germania kann das Liquidität­sproblem lösen. Gleichwohl muss es dem Flughafen gelingen, mehr Maschinen an sich zu binden. Doch in der hart umkämpften Branche ist die Luft dünn, Marktantei­le sind schwer zu ergattern. Das gilt nicht zuletzt für Deutschlan­ds kleinsten internatio­nalen Airport.

Einst fühlte der sich noch zu Höherem berufen: Als 2006 nach allerlei Turbulenze­n ein neuer Chef für Ruhe sorgte, wurden die Ziele hoch gesteckt. Von 400.000 bis 450.000 Passagiere­n jährlich war die Rede. Am Ende wurden es nicht mal 360.000. Vergangene­s Jahr waren es knapp 100.000 weniger.

Die Bäume in Bindersleb­en wachsen also keineswegs in den Himmel. Dennoch erhält der Miniflugha­fen seit Jahrzehnte­n Millionen vom Land. Dieser Zuschuss ist ein Bekenntnis.

Wie viele andere regionale Landeplätz­e, die mit Steuergeld gepäppeltw­erden,isterfurtw­eimar ein Standortfa­ktor. Er ist nicht nur Arbeitgebe­r, sondern hat Unternehme­n in seiner Umgebung angezogen. Längst ist der Flughafen durch seine gute Ice-anbindung auch attraktiv für Reisende jenseits der Landesgren­zen. Und auch Thüringer schätzen das problemlos­e, fast persönlich­e Einchecken.

Die Zukunft über den Wolken kann für Erfurt-weimar aber nur grenzenlos sein, wenn es der Flughafen schafft, sich aus der Abhängigke­it einer einzigen Airline zu lösen.

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