Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Icemuseum oder Straßenbahn?
Hinweise des Kulturbeirates zum Konzept
Ich habe mich – und gestehe damit auch das leichte Aufblitzen eines kleinen Bisschens Resteitelkeit ein – über die Stellungnahme des Kulturbeirates zum Museumskonzept gefreut. Immerhin – und das wird dem ein oder anderen Mitglied des Beirates sicher nicht leicht gefallen sein – decken sich einige Punkte daraus mit genau dem, was ich vor vier Wochen an dieser Stelle zum Konzept geschrieben habe. Auch der Beirat findet, dass die Stadthistorie ins Stadtschloss gehört und die Predigerkirche mit den Schnitzplastiken nahezu wie gemacht ist für einen Erinnerungsort für die Heilige Elisabeth. Finde ich eben auch.
Was mich aber noch mehr freut, ist, dass die Stellungnahme sachlich und aufs Konzept abstellend ausfällt. Das ist wie wohl auch die Debatte selbst im Beirat der klugen und guten Arbeit von Bachhauschef Jörg Hansen als Versammlungsleiter zu danken. Dass gleich am nächsten Tag wieder von mancher Stelle versucht wurde, die ganze Sache für Privatfehden zu nutzen, ist schade. Die tatsächlichen und selbst ernannten Kulturbürger seien daran erinnert, dass ein respektvoller Umgang auch viel mit Kultur zu tun hat. In solch einer Diskussion um ein Museumskonzept (das auch nach meiner Meinung derzeit Schwächen und Lücken vor allem im Blick nach vorn und der Museumspädagogik hat) muss es darum gehen, den anderen mit Argumenten zu überzeugen und nicht den anderen mit Häme und Privatfehden zu vernichten.
Dazu leistet der Kulturbeirat mit der Stellungnahme, etwa auch dem Hinweis auf den Ausbau des Bereiches „Eisenach als Musikstadt“, einen wichtigen Beitrag. Und das Gremium legt nebenbei den Finger in eine Wunde, nämlich der Personalmangel im Thüringer Museum selbst. Da müssen Stadtspitze und Stadtrat ran. Und das Thema taugt auch nicht für das SchwarzepeterSpiel. Wer ein Icemuseum haben will, kann dabei nicht nur die Personalausstattung für eine Straßenbahn bewilligen.