Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Imbiss, Box und Toiletten
1,32 Millionen Euro steckte der Kreis in touristische Infrastruktur – Wichtig über das Jahr 2017 hinaus
WARTBURGREGION. „Frisch Auf“, gab Landrat Reinhard Krebs (CDU) den Gruß der fünf Wanderinnen zurück, die strammen Schrittes auf der Wichmann-promenade die Landgrafenschlucht in den Blick nahmen. Vier Investitionsprojekte in die touristische Infrastruktur, die der Wartburgkreis maßgeblich finanziert hat, stellte Landrat Krebs am Donnerstag vor.
Allesamt haben die Vorhaben zwar ihren Auslöser in Reformationsjahr und Wandertag, „aber wir haben großen Wert darauf gelegt, dass wir hier Nachhaltiges schaffen über dieses besondere Jahr 2017 hinaus“. Diese Projekte finden sich alle im gemeinsam mit der Stadt Eisenach erstellten Mobilitätskonzept für das Jahr 2017 wieder.
Der Wanderparkplatz Hohe Sonne stellt dabei eine Schlüsselmaßnahme dar und ist auch in einer anderen Sicht ein Sonderfall. Da musste der Kreistag eigens beschließen, dass der Kreis überhaupt auf dem Gebiet der kreisfreien Stadt Eisenach investieren darf. Etwa 400 0000 Euro hat der Kreis (Landesförderung rund 108000 Euro) in die Asphaltierung des Parkplatzes, neue Infotafeln und die neue Toilettenanlage gesteckt.
Derzeit laufen noch die letzten Arbeiten, um den Strom bis zur Toilette zu bringen. Diese wird ab 22. Juli für den Zeitraum des Wandertages tagsüber kostenfrei nutzbar sein, danach muss man jeweils 50 Cent für die Nutzung einwerfen. Der Betrieb wird dann von der Stadt übernommen. „Der Parkplatz samt Toilette ist über den Wandertag hinaus im touristischen Ganzjahreskonzept des Rennsteigs eine wichtige Säule“, sagt Krebs. Er hofft, dass man mit dieser Investition auch das Problem des zerfallenden einstigen Hotel-gebäudes „Hohe Sonne“löst. „Vielleicht finden sich neue Interessenten, wenn das Umfeld so gut ist“, so der Landrat.
Dass ein gutes Umfeld nicht gleichbedeutend mit Lob von allen Seiten sein muss, erfuhr Krebs dann am Schloss Altenstein. Dort wurde vor allem die „schäbige Situation“auf dem Vorplatz des Hofmarschallamtes beseitigt. Der Platz sieht jetzt nach Investition von rund 205000 Euro (Landesförderung: rund 168 000 Euro) richtig schick aus.
Eine neue Bushaltestelle wird folgen, neue Behindertenparkplätze sind am Rand eingerichtet. Aber auf dem Platz selbst ist nun parken verboten. Horst Weinberg vom Förderkreis Park Neue Info-tafeln sorgen für auch für Wanderer an der Hohen Sonne für Durchblick. Landrat Reinhard Krebs (links) und Landtagsabgeordneter Markus Malsch in der Luther-box. Sitzgelegenheit auf der Glasbach.
Schloss Altenstein kritisiert: Damit seien 30 dringend benötigte Parkplätze in der Nähe des Zugangs verloren. Krebs entgegnete, dass in den Planungen der Stiftung auch der Neubau eines neues Parkplatz im hinteren Bereich vorgesehen sei. Er mahnte ein wenig Geduld an.
552000 Euro (Landesförderung: 486 000 Euro) steckte der Kreis in die Sanierung und Weiterentwicklung des Wanderparkplatzes Glasbach-schillerbuche am Rennsteig zwischen Ruhla und Bad Liebenstein.
Auch dort wurde der Parkplatz neu asphaltiert und eine Toilettenanlage gehörte ebenfalls dazu. Das war mit gehörigem Aufwand verbunden, schließlich mussten Wasser, Kreis-tourimuschefin Heidi Brandt öffnet die neue Toilette an der Hohen Sonne.
Strom und andere Versorgungsleitungen über drei Kilometer an den nächsten Anschluss gelegt werden. Zudem gibt es neue Infotafeln und Sitzgelegenheiten. Der jetzt vorhandene Imbiss ist eine Übergangslösung für den Wandertag. Danach will die Glasbach Event Gmbh als künftiger Betreiber dort einen modernen Imbiss errichten, so Initiator und Cdu-landtagsabgeordneter Markus Malsch.
Die vier Bushaltestellen rund um die Glasbach-kreuzung sollen Die letzten Arbeiten, um die Toilettenanlage mit Strom zu versorgen, laufen noch.
zudem auf dem neuen Parkplatz gebündelt werden. Auch hier gilt das Prinzip der Nachhaltigkeit: Der Parkplatz ist für das Ganzjahreskonzept Rennsteig sehr wichtig, schließlich wird auch von Wintersportlern genutzt, um sich dann auf den Skiloipen auszutoben.
Malsch ist übrigens auch der Ansprechpartner, wenn es um eine weitere Neuheit geht. Nur wenige Kilometer weiter lockt ja das Lutherdenkmal bei Steinach, am Ort also wo Luther gefangen genommen und auf die Wartburg gebracht wurde.
Dort hat die Stadt Bad Liebenstein gefördert über das Leaderprogramm für rund 80 000 Euro unter anderem eine Luther-box aufgebaut. Dabei handelt es sich Fotos: Peter Rossbach ()
Parkplatznot an Schloss Altenstein?
um einen Container, in dem Wanderführer mit Filmen und vielen Utensilien die Geschichte der Gefangennahme Luthers ihren Gästen anschaulich und tiefergehend erläutern können.
Diese Investition korrespondiert dann wieder mit den 115000 Euro (Landesförderung: 100000 Euro), die der Landkreis in die Optimierung der Zufahrt zum Lutherdenkmal, Errichtung einer Bushaktestelle und Optimierung der Parkplätze gesteckt hat.
Krebs: „So gesehen kann der Wandertag kommen und das nächste Luther-jubiläum 2021 auch“. Dann jähren sich die Gefangennahme Luthers und die Bibel-übersetzung auf der Wartburg zum 500. Mal.
500 Jahre Bibelübersetzung im Blick