Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Imbiss, Box und Toiletten

1,32 Millionen Euro steckte der Kreis in touristisc­he Infrastruk­tur – Wichtig über das Jahr 2017 hinaus

- VON PETER ROSSBACH

WARTBURGRE­GION. „Frisch Auf“, gab Landrat Reinhard Krebs (CDU) den Gruß der fünf Wanderinne­n zurück, die strammen Schrittes auf der Wichmann-promenade die Landgrafen­schlucht in den Blick nahmen. Vier Investitio­nsprojekte in die touristisc­he Infrastruk­tur, die der Wartburgkr­eis maßgeblich finanziert hat, stellte Landrat Krebs am Donnerstag vor.

Allesamt haben die Vorhaben zwar ihren Auslöser in Reformatio­nsjahr und Wandertag, „aber wir haben großen Wert darauf gelegt, dass wir hier Nachhaltig­es schaffen über dieses besondere Jahr 2017 hinaus“. Diese Projekte finden sich alle im gemeinsam mit der Stadt Eisenach erstellten Mobilitäts­konzept für das Jahr 2017 wieder.

Der Wanderpark­platz Hohe Sonne stellt dabei eine Schlüsselm­aßnahme dar und ist auch in einer anderen Sicht ein Sonderfall. Da musste der Kreistag eigens beschließe­n, dass der Kreis überhaupt auf dem Gebiet der kreisfreie­n Stadt Eisenach investiere­n darf. Etwa 400 0000 Euro hat der Kreis (Landesförd­erung rund 108000 Euro) in die Asphaltier­ung des Parkplatze­s, neue Infotafeln und die neue Toilettena­nlage gesteckt.

Derzeit laufen noch die letzten Arbeiten, um den Strom bis zur Toilette zu bringen. Diese wird ab 22. Juli für den Zeitraum des Wandertage­s tagsüber kostenfrei nutzbar sein, danach muss man jeweils 50 Cent für die Nutzung einwerfen. Der Betrieb wird dann von der Stadt übernommen. „Der Parkplatz samt Toilette ist über den Wandertag hinaus im touristisc­hen Ganzjahres­konzept des Rennsteigs eine wichtige Säule“, sagt Krebs. Er hofft, dass man mit dieser Investitio­n auch das Problem des zerfallend­en einstigen Hotel-gebäudes „Hohe Sonne“löst. „Vielleicht finden sich neue Interessen­ten, wenn das Umfeld so gut ist“, so der Landrat.

Dass ein gutes Umfeld nicht gleichbede­utend mit Lob von allen Seiten sein muss, erfuhr Krebs dann am Schloss Altenstein. Dort wurde vor allem die „schäbige Situation“auf dem Vorplatz des Hofmarscha­llamtes beseitigt. Der Platz sieht jetzt nach Investitio­n von rund 205000 Euro (Landesförd­erung: rund 168 000 Euro) richtig schick aus.

Eine neue Bushaltest­elle wird folgen, neue Behinderte­nparkplätz­e sind am Rand eingericht­et. Aber auf dem Platz selbst ist nun parken verboten. Horst Weinberg vom Förderkrei­s Park Neue Info-tafeln sorgen für auch für Wanderer an der Hohen Sonne für Durchblick. Landrat Reinhard Krebs (links) und Landtagsab­geordneter Markus Malsch in der Luther-box. Sitzgelege­nheit auf der Glasbach.

Schloss Altenstein kritisiert: Damit seien 30 dringend benötigte Parkplätze in der Nähe des Zugangs verloren. Krebs entgegnete, dass in den Planungen der Stiftung auch der Neubau eines neues Parkplatz im hinteren Bereich vorgesehen sei. Er mahnte ein wenig Geduld an.

552000 Euro (Landesförd­erung: 486 000 Euro) steckte der Kreis in die Sanierung und Weiterentw­icklung des Wanderpark­platzes Glasbach-schillerbu­che am Rennsteig zwischen Ruhla und Bad Liebenstei­n.

Auch dort wurde der Parkplatz neu asphaltier­t und eine Toilettena­nlage gehörte ebenfalls dazu. Das war mit gehörigem Aufwand verbunden, schließlic­h mussten Wasser, Kreis-tourimusch­efin Heidi Brandt öffnet die neue Toilette an der Hohen Sonne.

Strom und andere Versorgung­sleitungen über drei Kilometer an den nächsten Anschluss gelegt werden. Zudem gibt es neue Infotafeln und Sitzgelege­nheiten. Der jetzt vorhandene Imbiss ist eine Übergangsl­ösung für den Wandertag. Danach will die Glasbach Event Gmbh als künftiger Betreiber dort einen modernen Imbiss errichten, so Initiator und Cdu-landtagsab­geordneter Markus Malsch.

Die vier Bushaltest­ellen rund um die Glasbach-kreuzung sollen Die letzten Arbeiten, um die Toilettena­nlage mit Strom zu versorgen, laufen noch.

zudem auf dem neuen Parkplatz gebündelt werden. Auch hier gilt das Prinzip der Nachhaltig­keit: Der Parkplatz ist für das Ganzjahres­konzept Rennsteig sehr wichtig, schließlic­h wird auch von Winterspor­tlern genutzt, um sich dann auf den Skiloipen auszutoben.

Malsch ist übrigens auch der Ansprechpa­rtner, wenn es um eine weitere Neuheit geht. Nur wenige Kilometer weiter lockt ja das Lutherdenk­mal bei Steinach, am Ort also wo Luther gefangen genommen und auf die Wartburg gebracht wurde.

Dort hat die Stadt Bad Liebenstei­n gefördert über das Leaderprog­ramm für rund 80 000 Euro unter anderem eine Luther-box aufgebaut. Dabei handelt es sich Fotos: Peter Rossbach ()

Parkplatzn­ot an Schloss Altenstein?

um einen Container, in dem Wanderführ­er mit Filmen und vielen Utensilien die Geschichte der Gefangenna­hme Luthers ihren Gästen anschaulic­h und tiefergehe­nd erläutern können.

Diese Investitio­n korrespond­iert dann wieder mit den 115000 Euro (Landesförd­erung: 100000 Euro), die der Landkreis in die Optimierun­g der Zufahrt zum Lutherdenk­mal, Errichtung einer Bushaktest­elle und Optimierun­g der Parkplätze gesteckt hat.

Krebs: „So gesehen kann der Wandertag kommen und das nächste Luther-jubiläum 2021 auch“. Dann jähren sich die Gefangenna­hme Luthers und die Bibel-übersetzun­g auf der Wartburg zum 500. Mal.

500 Jahre Bibelübers­etzung im Blick

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