Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Randstreif­en zum Schutz der Gewässer

Wassergese­tz liegt im Entwurf vor

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ERFURT. Auch in der Neufassung des umstritten­en Wassergese­tzes hält die Thüringer Regierung an einem Schutzstre­ifen entlang von Gewässeruf­ern fest. Grundsätzl­ich umfasse dieser zehn Meter vom Ufer, sagte Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne). Bauern könnten die gesamte Fläche nutzen, wenn sie auf den Einsatz von Dünge- und Pflanzensc­hutzmittel­n verzichtet­en. Begrünen die Landwirte die ersten fünf Metern statt sie zu beackern, können sie die restlichen fünf Meter uneingesch­ränkt nutzen. Dies sei ein guter Kompromiss: Der Umweltschu­tzverband BUND habe sich 15, Landwirte 5 Meter gewünscht. Halten sich Bauern nicht daran, können Fördermitt­el gekürzt werden.

Eine große Hürde für das Gesetz fällt mit der Unterzeich­nung eines Wasserpakt­s zwischen dem Gemeinde- und Städtebund und der Ministerin. Durch die Vereinbaru­ng soll die Anschlussq­uote privater Haushalte an die zentrale Abwasseren­tsorgung erhöht werden. Bei einer Quote von 80 Prozent bildet Thüringen aktuell das Schlusslic­ht. Bundesweit liege die Quote bei durchschni­ttlich 96 Prozent, hieß es. Betroffen seien vor allem Haushalte in ländlichen Gebieten, die noch auf veraltete Ddr-technik setzen. Künftig sollen alle Orte mit mehr als 200 Einwohnern ihr Abwasser über Zweckverbä­nde entsorgen. Das Vorhaben wird in den kommenden zwei Jahren mit 30 Millionen Euro gefördert.

Zudem schafft das Gesetz 20 neue Gewässer-unterhaltu­ngsverbänd­e, die zur Hochwasser­vorsorge für die Gewässerpf­lege zuständig sind. Grundstück­sbesitzer, darunter Waldbesitz­er, müssten keine zusätzlich­en Beiträge zahlen, so Siegesmund.

Das Wassergese­tz erteilt auch der Gasförderm­ethode Fracking eine klare Absage. (dpa)

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