Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Deutsche sehen Armut als Problem
Umfrage: Schere geht Auseinander
BERLIN. Armut in Deutschland ist für eine Mehrheit im Land ein Problem. In dem am Freitag veröffentlichten Zdf-„politbarometer“gaben 70 Prozent der Befragten an, dass dieses Thema für sie ein „sehr großes“oder „großes“Problem darstellt. Dass die Schere zwischen Arm und Reich in den vergangenen Jahren weiter auseinandergegangen ist, meinen 82 Prozent der Befragten. Nur drei Prozent sind der Ansicht, dass die Unterschiede kleiner geworden sind.
Von der umstrittenen These des Cdu-politikers Jens Spahn, dass die Hartz-iv-leistungen ausreichend sind für das, was man zum Leben braucht, sind etwas mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) überzeugt. Sie glauben, dass das Geld reicht. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) hält die Aussage des neuen Gesundheitsministers für falsch – die Leistungen seien nicht ausreichend, meinen sie. Bei einer Umfrage des Nachrichtenmagazins „Focus“sind nur 45 Prozent der Ansicht, dass die Hartz-iv-sätze zu niedrig sind. Hier gehen 40 Prozent der Befragten davon aus, dass die Leistungen „zur Deckung des materiellen Grundbedarfs“angemessen sind.
Die mit Fraktionschefin Andrea Nahles um den Spd-vorsitz konkurrierende Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange fordert, die SPD müsse sich für die unter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) verabschiedete Agenda 2010, zu der die Einführung von Hartz IV gehörte, entschuldigen. Die Partei müsse für einen sozialen Fortschritt stehen. (dpa)