Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Fund von Sprengstof­f wird kein Lka-thema

Cduinnenpo­litiker Walk „verwundert“– Königpreuß (Linke) bestreitet, den Beschuldig­ten zu kennen

- VON FABIAN KLAUS

RUDOLSTADT/ERFURT. Die Staatsschu­tzabteilun­g des Thüringer Landeskrim­inalamtes (LKA) wird nach dem Sprengstof­f-fund in Rudolstadt und Kirchhasel (wir berichtete­n) am Dienstag nicht tätig. Eine Lkaspreche­rin sagte auf Anfrage: „Die Entscheidu­ng wurde in Abstimmung zwischen Staatsanwa­ltschaft und Landeskrim­inalamt getroffen.“Zu den Hintergrün­den sagte sie mit Verweis auf die Ermittlung­en nichts.

Am Dienstag waren vier Objekte in den beiden Orten durchsucht und unter anderem selbst hergestell­ter Sprengstof­f gefunden worden. Zwei Männer werden beschuldig­t, eine Sprengstof­fstraftat vorbereite­t zu haben. Die Staatsanwa­ltschaft Gera ist Herrin des Verfahrens.

Der Cdu-innenpolit­iker Raymond Walk zeigte sich gegenüber unserer Zeitung verwundert, dass das Kriminalam­t nicht tätig wird, „in so einem sensiblen Landtagsab­geordnete Katharina Königpreuß (Linke)

Fall“. Die Befassung des LKA damit sei seiner Ansicht nach durch das „Thüringer Gesetz über die Organisati­on der Polizei“geboten. Walk verwies darauf, dass das LKA laut Gesetzesvo­rgabe bei Verfolgung von Straftaten „der besonderen Gefährlich­keit“zuständig sei. Diese sieht er in dem Fall gegeben.

Einer der Beschuldig­ten war noch bis Mittwoch als Sprecher

des Bündnis „Zivilcoura­ge und Menschenre­chte“des Landkreise­s Saalfeld-rudolstadt aufgeführt – am Mittwoch distanzier­ten sich die Bündnismit­glieder von ihm. 2016 nahm der Tatverdäch­tige im Namen des Bündnisses eine Anerkennun­g bei der Verleihung des Thüringer Demokratie­preises entgegen. Den Ostthüring­er Bundestags­abgeordnet­en Stephan Brandner (AFD) veranlasst­e dieser Umstand zu der Spekulatio­n: „Ich gehe davon aus, dass die einschlägi­g bekannte Landtagsab­geordnete König-preuß, die ihr Wahlkreisb­üro in Saalfeld betreibt und intensiv mit und in der linken Szene vernetzt ist, die Tatverdäch­tigen gut kennt und über Kontakte zu diesem dubiosen Bündnis verfügt.“Gemeint ist die Landtagsab­geordnete der Linksparte­i, Katharina Königpreuß. Sie sagt auf Nachfrage: „Es gibt kein wie von Ihnen erfragt spezielles Verhältnis zu dem Beschuldig­ten.“Dazu, dass auf der Internetse­ite ihres Büros „Haskala“der Name des Beschuldig­ten in mehreren Mitteilung­en auftaucht, in denen er als Bündnis-sprecher auch zitiert wird, sagt König-preuß: „Auf der Seite www.haskala.de finden Sie über 1800 Beiträge, bei denen auch in zahlreiche­n Fällen auf Texte anderer Initiative­n und Medien jeweils unter Nennung der Verfasser verwiesen wird. Ihre Frage und ihre Suggestion erschließt sich mir nicht.“

Den Sprengstof­ffund kommentier­te sie mit dem Satz „Es gibt keinen akzeptable­n Grund für die Lagerung solcher Stoffe“und dem Hinweis darauf, dass bisher keine Erkenntnis­se für politische Motive bei den beiden Tatverdäch­tigen gebe.

„Es gibt kein wie von Ihnen erfragt spezielles Verhältnis zu dem Beschuldig­ten.“

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