Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Von der Mode zur Medizin
Kerstin Haase ist Fachfrau für Ökonomie
WEIMAR/BAD BERKA. Kerstin Haase hat einst im Textilbereich begonnen. Sie trägt einen Doktortitel und arbeitet in der Zentralklinik Bad Berka. Medizinerin aber ist sie nicht. Um ihren Berufsweg und ihren Blick auf die Gesellschaft wird es beim ersten Unternehmerinnensalon in diesem Jahr gehen: Treffpunkt ist am Dienstag, 20. März, um 19.30 Uhr das Hotel Amalienhof in Weimar.
Berufsausbildung mit Abitur hat Kerstin Haase 1977 gemacht mit dem Ziel, in der Textilindustrie in Apolda zu arbeiten. Modegestaltung hätte als Studienziel nahegelegen, aber sie entschied sich für Außenwirtschaft an der Hochschule für Ökonomie in Berlin-karlshorst. Der Doktortitel, den sie trägt, ist also kein medizinischer sondern ein ökonomischer. In der Apoldaer Textilindustrie konnte sie aber Mitte der 1980er Jahre schnell in Führungsverantwortung übernehmen. Und Mitte 1988 war die junge Frau bereits Betriebsdirektor eines der sieben Strickereibetriebe in der Kleinstadt. Mit der Wende veränderte sich dieses Berufsfeld rasant: Teilprivatisierung und teilweise Abwicklung durch die Treuhandanstalt, das sind Schlagworte jener Jahre. In jener Zeit wurde sie Mutter – und ging weiter arbeiten. 1996 war es Zeit zur beruflichen Neuorientierung. Erst arbeitete Kerstin Haase bis 2001 als Prokurist am Herzzentrum Leipzig und in der Soteria Klinik Leipzig, hatte dann bis 2006 die Bereichsleitung Finanzen am Uniklinikum Leipzig inne, wechselte von 2006 bis 2008 als kaufmännische Leitung an das Klinikum der Charité. Seit 2009 ist Haase Geschäftsführerin der Zentralklinik Bad Berka.
Ihr sei, sagt sie, bereits von Jugend an die Übernahme von Verantwortung wichtig gewesen. Und sie zeige auch gern, was eine Frau alles kann.
Wenn sie politisch etwas verändern könnte, dann wäre es dies: deutlich mehr „Investitionen in unsere Kinder. Wir müssen es als Gesellschaft sicherstellen, dass wir jedes Kind unabhängig von seiner sozialen Einordnung umfassend fördern und gleichermaßen fordern“.
Beim Unternehmerinnensalon, den der Verband der Unternehmerinnen (VDU) mit Unterstützung des Hotels Amalienhof, der Toskana Therme und der TLZ veranstaltet und den die stellvertretende Tlz-chefredakteurin Gerlinde Sommer moderiert, sind Frauen und Männer gleichermaßen willkommen; der Eintritt ist frei.